Bruck:Wasser ist sauber

Glyphosatwert liegt unter der Nachweisgrenze

Von Karin Kampwerth, Bruck

Vom Brucker Trinkwasser geht keine Gefahr aus. Wie Bürgermeister Josef Schwäbl (CSU) am Dienstag mitteilte, hat die Untersuchung der Proben, die vom Ebersberger Gesundheitsamt angeordnet wurden, ergeben, dass der Glyphosatwert "weit unter der Nachweisgrenze" liege, wie Schwäbl sagt. Die Untersuchungen habe das für derlei Beprobungen zertifizierte Labor Agrolab mit Sitz in Bruckberg vergangene Woche vorgenommen.

Notwendig geworden war die Beprobung, nachdem Johann Auberger behauptet hatte, dass sich im Brucker Wasser zu hohe Rückstände des Herbizides befinden, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Das von Auberger gemeinsam mit einer befreundeten Familie beauftragte Leipziger Labor "BioCheck" hatte vor zwei Wochen einen Glyphosat-Wert von 0,12 Mikrogramm/Liter festgestellt, der damit über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,10 Mikrogramm/Liter lag.

In der Folge hatte Auberger 450 Flugblätter in der Gemeinde verteilt und für Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt. Zudem hatte Auberger dem Bürgermeister unterstellt, Messungen bewusst nicht durchgeführt zu haben, quasi um die Glyphosat-Rückstände zu vertuschen. Dieses hatte Schwäbl umgehend scharf zurückgewiesen. Schließlich bestimme nicht die Gemeinde, sondern das Gesundheitsamt den Zeitpunkt von Messungen und auf welche Substanzen hin das Wasser untersucht werden muss. Dass in der Frühjahrsmessung keine Glyphosatbeprobung erfolgt war, hatte Auberger misstrauisch gemacht.

Bürgermeister Schwäbl will Auberger nun auffordern, der Gemeinde seine Messergebnisse vorzulegen und auch nachzuweisen, dass das Leipziger Labor überhaupt für Glyphosatbeprobungen akkreditiert ist. "Weiter möchte ich das nicht kommentieren", sagte Schwäbl am Dienstag. Die Vermutung liegt aber nahe, dass der Bürgermeister sich als Opfer einer ganz bewussten Kampagne Aubergers sieht, der im Streit um das Taglachinger Gewerbegebiet einer der entschiedensten Gegner von Schwäbls Position war. Vor 14 Tagen hatte er Aubergers Behauptung "Stimmungsmache" genannt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: