Bruck:Die Ernte ist eingefahren

Bruck: Nach Anlaufschwierigkeiten dreht sich das Brucker Windrad, die Betreiber sind für den Anfang durchaus zufrieden mit der Ausbeute.

Nach Anlaufschwierigkeiten dreht sich das Brucker Windrad, die Betreiber sind für den Anfang durchaus zufrieden mit der Ausbeute.

(Foto: Christian Endt)

Seit einem Jahr dreht sich das Windrad in Bruck. Naturschützer haben sich bei einem Besuch über die Entwicklung informiert

Gibt es ausreichend Wind - und hat sich dieser gedreht, was die Vorbehalte betrifft, die Nachbarn zu dem Projekt hatten? Mehr als 50 Besucher waren der Einladung des Arbeitskreises Energie und Ressourcen (AKE) des Landkreises und des Bund Naturschutz gefolgt, um sich ein Jahr nach Inbetriebnahme der Windkraftanlage in Hamberg in der Gemeinde Bruck über die Erfahrungen der Betreiber zu informieren. Die Geschäftsführer der Osterkling GmbH, Werner Stinauer und Hans Zäuner, berichteten über die fünfjährige Planungs- und Vorbereitungsphase, über Probleme mit Bürgern und Behörden, über mühsam und schließlich erfolgreich erlangte Bau- und Betriebsgenehmigungen. Der Bau der Anlage selbst dauerte dann nur noch fünf Monate.

"Die Stromernte lag mit 3,3 Millionen Kilowattstunden für das erste Jahr im Bereich der kalkulierten Werte", sagte Geschäftsführer Zäuner. "Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwa 1000 Familien", ergänzte Werner Stinauer von der Betreibergesellschaft, in der sich 16 Familien aus der Umgebung zusammengeschlossen haben. Nach Überwindung normaler Anlaufschwierigkeiten erwarten die Betreiber im zweiten Jahr ein noch etwas besseres Ergebnis.

Als Fachleute mit unterwegs waren auch Raimund Kamm, Vorsitzender des Bundesverbandes "Wind Energie" für Bayern, und Herbert Barthel, Energiereferent des Bund Naturschutz in Bayern. Beide gingen in ihren Wortbeiträgen vor allem auf die Konfliktsituationen beim Bau von Windkraftanlagen ein. Nicht nur Anwohner seien häufig erbitterte Widersacher solcher Projekte, sondern auch Natur- und vor allem Vogelschützer. Die Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz hatte auch versucht, das Brucker Windrad zu verhindern. "Natürlich müssen bei jeder geplanten Anlage die Auswirkungen auf Mensch und Natur genau geprüft werden, aber ich vermisse bei den Kritikern der Windenergie konkrete Vorschläge, wie die Energiewende ohne Atomkraftwerke, ohne Kohlekraftwerke und dann auch noch ohne Windkraftanlagen erreicht werden soll", fragte Raimund Kamm die Besucher. "Wir brauchen solche Anlagen wie die hier, wo sich Bürger engagieren, Geld investieren und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten", so Kamm weiter, "denn wir werden auch weiterhin große Strommengen brauchen, für die Elektromobilität und für viele energiegebundene Anwendungen in unserer Gesellschaft."

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