Beratungsstelle:Hilfe für die Helfer

Markt Schwabener eröffnen Beratung für Flüchtlings-Betreuer

Von Korbinian Eisenberger

Markt Schwaben soll zur Anlaufstelle für Flüchtlingshelfer werden, die nach fachlichem Rat suchen. Der örtliche Aktivhelferkreis eröffnet am Donnerstag eine Beratungsstelle, wo Helfer alle zwei Wochen kostenlos in komplexen Themen geschult werden, mit denen man in der Flüchtlingsbetreuung konfrontiert ist. Wie der Markt Schwabener Helferkreis in einer Presseerklärung mitteilte, sollen im "Helfer-Café" künftig unter anderem Fragen zum Dublinverfahren, zur Ausbildungsduldung oder zur Familienzusammenführung von Flüchtlingen behandelt werden.

Im Ebersberger Landratsamt werden keine Schulungen für Asylhelfer angeboten, es gibt jedoch andere Anlaufstellen für ratsuchende Flüchtlingshelfer, etwa bei der Caritas oder beim Kreisbildungswerk Ebersberg, wo jedes Jahr fünf bis sechs Fortbildungen angeboten werden. Bei etwa 1000 Flüchtlingen, die landkreisweit in Asylverfahren sind, sei dies jedoch "viel zu wenig", sagt Tobias Vorburg, Grünen-Gemeinderat und Vorsitzender des Markt Schwabener Asylhelferkreises. "Oft können wir uns wenn überhaupt nur in wenige ausgesuchte Themen einarbeiten." Da die Arbeit immer komplexer werde, brauche es deshalb dringend zusätzliche Stellen zur Weiterbildung der Helfer, die sich im Landkreis engagieren.

Einen kleinen Bereich dieser Lücke soll das Markt Schwabener Projekt künftig ausfüllen. Fortan stehen alle zwei Wochen sechs Ehrenamtliche zur Verfügung, die im Rathaus zwei bis drei Stunden lang Helfer aus dem Landkreis schulen und deren Fragen beantworten sollen. Judith Seibt, Dagmar Heyne-Beckert, Monika Kallus, Claudia Stegmüller und Vorburg haben sich in den vergangenen zwei Jahren über mehrere Fortbildungen Wissen in Asylrecht, Residenzpflicht oder Motivation beim Spracherwerb angeeignet. Unterstützt werden sie von ihrem Aktivkreis-Kollegen Thomas Krahe, der hauptberuflich als Asylsozialberater arbeitet.

Bei jedem Termin wird dann ein Schwerpunktthema gewählt. Zum Auftakt an diesem Donnerstag soll es von 19 bis 21.30 Uhr um den richtigen Umgang mit Ablehnungsbescheiden gehen. Wer möchte, könne auch eine Einzelberatung bekommen, heißt es in der Ankündigung. Um in den konkreten Fällen Aufklärung zu leisten, sei wichtig, dass die Teilnehmer die nötigen Papiere mitbringen. Falls das Angebot angenommen wird, so Vorburg, plane der Markt Schwabener Helferkreis demnächst auch eine direkte Beratung für Flüchtlinge anzubieten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: