Bei "Electro Open":Spontane Spendenaktion

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Bei der Tanzveranstaltung werden 605 Euro für Asylbewerber gesammelt. Dabei sollte das Geld eigentlich einem anderen Zweck zugeführt werden.

Von Andreas Sommer

Der gemeinnützige Verein Jüngste Kultur aus Zorneding hat am Samstag bei seiner Veranstaltung "Electro Open" spontan eine Spendenaktion auf die Beine gestellt. Die Summe in Höhe von 605 Euro soll laut Vereinsvorsitzendem Moritz Dietz Asylbewerbern zugute kommen, die in Zorneding untergebracht werden. Kurz vor Mitternacht hatten die Organisatoren die Durchsage, dass anwesende Minderjährige die Location verlassen müssen, für den Spendenaufruf genutzt.

An der Spendenaktion nahmen neben den jugendlichen Gästen auch die Betreiber der Gaststätte Taverna Marathon teil, in der die Veranstaltung stattfand. Ursprünglich sollte mit dem Geld die Überführung des kürzlich verstorbenen Grafinger Asylbewerbers Mamadou Diouf in sein Heimatland Senegal finanziell unterstützt werden. Am Sonntag erreichte den Zornedinger Verein dann die Botschaft, dass die dafür nötige Summe über 4000 Euro bereits im Vorfeld der Veranstaltung zusammengekommen sei. Nach Angaben des Landratsamts ist in diesem Jahr mit bis zu 630 Asylbewerbern im Landkreis Ebersberg zu rechnen.

Das Musikereignis wurde heuer zum vierten Mal veranstaltet und konnte mehr als 800 Tanzbegeisterte anlocken. Die Jugendlichen und DJs aus der Region äußerten sich durchweg positiv über das vielseitige Engagement des Vereins. "Ich finde es toll, wie der Verein Musik, junge Menschen und aktuelle Themen, die die Menschen bewegen, zusammenbringt", meint Besucher Julian Richter.

Das öffentliche Interesse an dem Tod des Senegalesen Mamadou Diouf, der Anfang Januar einer Hirnblutung erlag, ist groß. Am Freitag nahmen im Grafinger Jugendtreff knapp 100 Bürger Abschied von dem 32-Jährigen. Ins Leben gerufen hatte die Trauerveranstaltung die Jugendinitiative Grafing, die ebenfalls Gelder für die Überführung von Dioufs Leichnam sammelte.D er Überschuss wird den Familienangehörigen des Senegalesen zur Verfügung gestellt.

© SZ vom 14.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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