Bebauungspläne:Dialog statt Konfrontation

Anwohner der Zornedinger Wimmerwiese fordern runden Tisch mit Gemeinderäten

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

"Wir sind Pöring, nicht Poing": Nach dem Bekanntwerden der geplanten Bebauung der sogenannten Wimmerwiese im Zornedinger Ortsteil Pöring hatten Anwohner in teils emotionalen Statements Änderungswünsche vorgetragen. Um einen ernsthaften Dialog zu signalisieren, haben die beteiligten Bürger um Wortführer Christian Baretti jetzt einen offenen Brief an den Gemeinderat verfasst. Darin fordern sie einen runden Tisch zwischen Anwohnern und Gemeinderäten. "Unser Anliegen ist ein fruchtbarer Dialog mit der Gemeinde auf Augenhöhe", schreibt Baretti darin.

Die Anwohner hatten in der Bürgerversammlung im November sechs Änderungsvorschläge für die Bebauung der Wimmerwiese eingebracht. Dort sind vier Wohnquartiere mit etwa 200 Wohnungen für rund 500 Menschen geplant. Die Anwohner fordern unter anderem eine Begrenzung der Gebäude auf maximal drei Geschosse, die Schaffung von zusätzlichen Kinderbetreuungsmöglichkeiten, einen Park innerhalb des Neubaugebiets, ein Café, eine Bäckerei oder eine Apotheke sowie eine Gewährleistung von ausreichend Stellplätzen. Forderungen, bei denen die Gemeinderäte bisher vor allem auf bereits bestehende Pläne für mehr Infrastruktur im Ort verwiesen hatten.

Vor der Behandlung des Antrags im Gemeinderat appellieren die Anwohner deshalb jetzt, den Antrag nicht nur zur Kenntnis zu nehmen: "Wir bitten Sie, den Startschuss für eine echte Bürgerbeteiligung zu setzen", so Baretti weiter. Zudem widersprechen die 26 Anwohner der "Nicht vor meiner Haustür"-Mentalität, die Zornedings Bürgermeister Piet Mayr (CSU) kürzlich in seiner Neujahrsansprache angeprangert hatte. Grundsätzlich habe man nichts gegen die vorgesehene Bebauung einzuwenden. Die Hauptanliegen seien eine Erhaltung des Ortsbilds, die Verhinderung von Verkehrs- und Parkplatzproblemen sowie die schnellstmögliche Vollversorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen.

Ursprünglich sollte der Antrag in der Januar-Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag behandelt werden. Weil einige Behörden aber um Fristverlängerung für ihre Einwände gebeten haben, wird der Antrag jetzt zusammen mit den weiteren Einwänden im Februar behandelt. Davon gibt es zahlreiche: Zwischen 20 und 30 Einwände habe man erhalten, sagt Diana Saiger vom Bauamt. Sie verweist zudem darauf, dass der Bauplan weiterhin offen im Bauamt ausliegt und man auch nach wie vor Einwände entgegennehme: "Wir wollen nicht mauern", sagt sie. Bereits offen für einen Dialog zeigt sich Gemeinderat Helmut Obermaier (Grüne): "Auch wir wollen mehr Transparenz."

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