Auszubildende:Willkommene Verstärkung

Im Landkreis absolvieren derzeit 59 Flüchtlinge eine Berufsausbildung

Derzeit absolvieren 59 junge Geflüchtete eine Ausbildung bei IHK-Betrieben im Landkreis München, 22 von ihnen haben die Lehre zum Start des neuen Ausbildungsjahres vergangenen September begonnen. Das geht aus der aktuellen Statistik der IHK für München und Oberbayern hervor.

Die meisten Azubis kommen ursprünglich aus Eritrea (12) und Afghanistan (5). IHK-Mitgliedsunternehmen, die Geflüchtete in Ausbildung übernehmen möchten, können sich seit mehr als einem Jahr zur Beratung an ein eigenes Integrationsteam der IHK wenden. Unternehmen im Landkreis Ebersberg unterstützt Integrationsberaterin Marie-Cathérine Rausch. Sie berät zu allen praktischen, rechtlichen und interkulturellen Fragen, aber auch zu Anerkennungsverfahren sowie Förder- und Begleitmöglichkeiten. "Die Unternehmen sind grundsätzlich sehr aufgeschlossen, wenn es um die Integration geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeit geht. Sowohl bei den Betrieben als auch bei den Geflüchteten gibt es jedoch große Unsicherheiten, vor allem aufgrund der vielen bürokratischen Hürden. Genau hier setzen wir als Berater mit unserer Expertise und unserem breiten Netzwerk an", fasst Rausch ihre bisherigen Erfahrungen zusammen. Die Nachfrage der Unternehmen nach qualifizierter Beratung, so Rausch weiter, habe in den letzten Monaten spürbar zugenommen.

Schwerpunkte in den Beratungsgesprächen mit den Betrieben sind die rechtlichen Aspekte zur so genannten "drei plus zwei Regelung" und zum Arbeitsmarktzugang. Weitere häufige Herausforderungen sind vor allem im ländlichen Bereich entsprechende Sprachförderangebote und Nachhilfemöglichkeiten anzubieten. Im Sinne einer bürokratischen Entlastung für Betriebe, Geflüchtete und Berufsschulen fordert die IHK eine Stichtagsregelung. Allen Flüchtlingen, die sich bereits in Deutschland befinden sowie beruflich qualifiziert oder in einer Ausbildung sind, soll ein Aufenthalt über das Zuwanderungsgesetz ermöglicht werden.

Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg, ist überzeugt: "Die Unternehmen sind realistisch: Weder gelingt Integration von heute auf morgen, noch können fehlende Fachkräfte allein durch Flüchtlinge kompensiert werden. Trotz aller Herausforderungen ist und bleibt die Integration eine große Chance für die Betriebe, neue Mitarbeiter zu finden. Gleichzeitig beteiligen sie sich an einer sehr dringlichen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe."

Unternehmen aus dem Landkreis, die an einer Beratung interessiert sind, erreichen Marie-Cathérine Rausch telefonisch unter (089) 51 16-20 55 oder per E-Mail an rausch@muenchen.ihk.de.

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