Auch externe Hilfe bei Schulerweiterung geplant:Wettbewerb für Kinderhaus

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Zwischen Münchner Straße und Gartenstraße soll ein Gebäudekomplex entstehen, der Kirchseeon aufwertet. Mit Platz für das Schlaraffenland und das Mehrgenerationen-Café Zam.

Von Katharina Blum

Auch bei der geplanten Erweiterung der Grund- und Mittelschule Kirchseeon soll externe Hilfe in Anspruch genommen werden. Foto: Gemeinde (Foto: Gemeinde)

Für den Bau des neuen Kinderhauses in Kirchseeon wird ein Architektenwettbewerb veranstaltet. Von einem großen Planerkreis erhofft man sich mehrere Lösungsmöglichkeiten, wie auf dem Gemeindegrundstück zwischen Münchner Straße und Gartenstraße ein Gebäudekomplex entsteht, der "den Ort aufwertet" und nicht bloß "irgendeine Schachtel", wie es Bürgermeister Udo Ockel nun im Gemeinderat nannte. Wer den Wettbewerb gewinnen will, muss dabei nicht nur ein Konzept entwerfen, in dem Platz für den Johanniter-Kindergarten ist, der derzeit noch in Containern untergebracht ist. In das neue Gebäude sollen voraussichtlich auch die Krippe aus der Moosacher Straße und eine kleine Dienststelle des Fahrtdienstes der Johanniter einziehen, ebenso die Lebensmitteltafel Schlaraffenland, das Mehrgenerationen-Café Zam und die Obdachlosenunterkunft. Weitere Herausforderung für den Architekten: Die Münchner Straße liegt deutlich tiefer als die Gartenstraße. Baubeginn ist für 2015 geplant.

Das Kinderhaus ist eines der ehrgeizigsten Projekte, das die Marktgemeinde in den nächsten Jahren realisieren möchte. Mit vier bis viereinhalb Millionen Euro wird es die Gemeindekasse belasten, die Aufnahme neuer Kredite wird dann unvermeidlich sein. Die Kosten für den Wettbewerb betragen zusätzlich etwa 60 000 Euro, wie Bauamtsleiter Florian Ernst vorrechnete. Darin enthalten: Kosten für das Beratungsbüro, das den Wettbewerb begleitet, Honorar für die Preisrichter, Preisgeld für die Teilnehmer. Wenn der Entwurf des ersten Preis realisiert werde, könne man es das Preisgeld vom Honorar wieder abziehen und spart auf diese Weise etwa 10 000 Euro. "Bei einem Volumen oberhalb von 200 000 Euro ist eine europaweite Ausschreibung Pflicht", erklärte Ockel. Auch die koste Geld. Trotzdem könne es passieren, dass sich nur ein Architekt melde, dessen Entwürfen nicht unbedingt gefallen müssten. Nach Gesprächen mit Vertretern der Architektenkammer rechnet man bei der Verwaltung damit, dass sich bei einem Wettbewerb 40 bis 50 Architekten gerne beteiligen würden, von denen dann "zehn ins Rennen gehen". Die Gemeinderäte konnten sich einstimmig mit dieser Idee anfreunden. Als nächstes sollen deshalb die Eckdaten für die Wettbewerbsauslobung festgelegt und erarbeitet werden.

In der Sitzung kündigte Ockel zudem an, dass man sich auch für ein weiteres Projekt Hilfe von außen holt, nämlich bei der Sanierung und Aufhebung des Daches im Mittelbau des Schulhauses Kirchseeon. Unter der alten Bauamtsleitung sei der Eindruck entstanden, dass man das alleine stemme könne. "Dafür fehlt uns die Manpower", erklärte der Bürgermeister. Die Erweiterung des Schulhauses soll gleich mehrere Raumprobleme lösen: Schon seit längerer Zeit gibt es die Idee, an der Grundschule einen Ganztageszug einzuführen - und der macht nicht nur zusätzlichen Platz für eine Mensa notwendig, sondern braucht auch Räume für Zusatzangebote und Arbeitsplätze für die Lehrkräfte. Zudem gibt es noch den "riesigen Run" auf die Mittagsbetreuung. Momentan muss sogar der Sitzungssaal des Rathauses für das Angebot der Kirchseeoner Nachbarschaftshilfe genutzt werden. Zudem soll die Perchtenstiftung Platz für ihre Masken erhalten.

© SZ vom 10.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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