Aßling:Politik der kleinen Schritte

Aßling: Auch die Gemeinde Aßling verändert sich und wächst, wie man auf diesem Foto gut erkennen kann. Ein Leitbild soll das nun ein wenig steuern.

Auch die Gemeinde Aßling verändert sich und wächst, wie man auf diesem Foto gut erkennen kann. Ein Leitbild soll das nun ein wenig steuern.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Seit 2010 gibt es ein Leitbild für die Gemeinde Aßling. Nun wurde das Entwicklungsprogramm aktualisiert

Von Carolin Fries, Aßling

Mit der Zeit verändern sich die Dinge. Das musste zuletzt auch Götz Schindler aus Aßling feststellen. Der 74-Jährige hat maßgeblich an einem Leitbild für die Gemeinde Aßling mitgearbeitet, das es seit 2010 gibt. Das elfseitige Papier, das in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut München erarbeitet wurde, dient seither als Orientierungsrahmen - sowohl bei politischen Entscheidungen als auch den Menschen vor Ort, die sich beispielsweise in Vereinen oder Agenda-Arbeitskreisen engagieren. 2013 hat man dieses Leitbild zuletzt auf seine Gültigkeit und Aktualität überprüft - nun war es erneut soweit. Etwa 15 Personen haben die selbstgesteckten Ziele der Gemeinde in den vergangenen Monaten auf den neuesten Stand gebracht und unlängst der Öffentlichkeit vorgestellt. "Es ist eine ganze Menge passiert in den letzten Jahren", sagt Schindler beeindruckt von der Entwicklung. In einer seiner nächsten Sitzungen soll nun noch der Gemeinderat den Änderungen zustimmen.

Am Grundsätzlichen freilich hat sich nichts verändert. Die Gemeinde will sich verträglich entwickeln und moderat wachsen, der dörfliche Charakter soll erhalten bleiben. In der Präambel sind darüber hinaus fünf Schlagwörter fett markiert: Zusammenleben, Bürgerbeteiligung, Kommunikation, Nachhaltigkeit und Regionalität. Schließlich sind in sieben Bereichen Leitziele und Handlungsfelder beschrieben. All das bleibt unverändert, wurde in der Überarbeitung lediglich an einigen Stellen präzisiert und ergänzt.

So bleibt etwa das stets diskutierte Streben nach einem ausgeglichenen Haushalt Bestandteil des Leitbilds der aktuell hoch verschuldeten Gemeinde. Jedoch hat man das nun mit dem Halbsatz begründet, die "Gestaltungsmöglichkeiten der nachfolgenden Generationen nicht einschränken" zu wollen. Hinzugefügt wurde außerdem, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensrichtung willkommen sind. Neu aufgenommen wurde der Grundsatzbeschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 2014 zur Eigenbedarfssicherung von Flächen.

Während in manchen Handlungsfeldern wenig passiert ist, gibt es andere Bereiche, wo sich viel getan hat. Etwa in der Seniorenarbeit. So hätten sich in den vergangenen Jahren zum Beispiel verschiedene Seniorengruppen entwickelt, die einen schwimmen, die anderen wandern oder treffen sich zum Radfahren. Angebote, wie sie laut der Seniorenumfrage in Aßling stark nachgefragt sind. Auch im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit haben die Aßlinger Einiges auf die Beine gestellt. So blühen entlang der Straßen und Gehwege inzwischen Wildblumen und eine Initiative möchte das Carsharing einführen. Der Kampf um einen behindertengerechten Zugang zum Bahnhof wurde ebenfalls fortgesetzt.

"Es ist immer gut, das Leitbild regelmäßig zu überprüfen", sagt Schindler, weil es die positiven Veränderungen bewusst mache. Auch, wenn es mitunter nur kleine Dinge seien. Denn konkrete Maßnahmen, wie etwa das Anlegen des von vielen seit langem gewünschten Badesees oder der Bau eines Sportstadions enthält das Papier nicht. "So eine Liste gibt es zwar", sagt Schindler, diese würde das Leitbild als allgemeinen Handlungsrahmen für alle Aßlinger aber zu sehr einengen.

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