Schwimmen in Aßling:Ein Badeweiher soll her

Schwimmen in Aßling: So stellen sich auch die Aßlinger ihre Sommer vor. Sie möchten künftig ihren eigenen Badeweiher haben.

So stellen sich auch die Aßlinger ihre Sommer vor. Sie möchten künftig ihren eigenen Badeweiher haben.

Der Gemeinderat in Aßling möchte einen Badeweiher haben. Da die Kassen leer sind, sollen sich möglichst engagierte Bürger darum kümmern.

Von Carolin Fries, Aßling

Die Gemeinde Aßling will bei den Planungen für das neue Sportgelände die Möglichkeit für ein öffentliches Freibad mit berücksichtigen. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat auf Antrag der CSU-Fraktion am Dienstagabend nach ausführlicher Diskussion mit 9 zu 8 Stimmen gefasst. Als nächsten Schritt will man vorhandene Bademöglichkeiten in der Umgebung besichtigen und die Betreiber zu Gesprächen einladen.

Konkret nannte der CSU-Ortsvorsitzende Martin Pregler die Badeweiher in Steinhöring, Hohenthann und Dettendorf als mögliche Vorbilder. Die Verwaltung hatte - mit Verweis auf den hohen Schuldenstand der Gemeinde - dem Gremium vorgeschlagen, die Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen. Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) sagte, es sei finanziell schon ein Kraftakt das Hallenbad in Aßling instand zu halten. "Ein Freibad ist eine super Idee", sagte Fent. Als Bürger wurde er sofort zustimmen. "Doch wir sind hier verantwortliche Gemeinderäte."

Die Arbeiten sollen Ehrenamtliche übernehmen

Dass die klamme Kommune für eine zweite Badegelegenheit kein eigenes Geld auf den Tisch legen könne, war den Gemeinderäten klar. Der zweite Bürgermeister Ernst Sporer-Fischbacher (UNL) sagte, die genannten Bademöglichkeiten in den benachbarten Gemeinden seien nur möglich, weil sich dort engagierte Bürger zusammengetan und für diese Idee eingesetzt hätten. "Auf Gemeindekosten können wir das nicht machen", sagte er. "Da müssen wir einen Verein finden" oder engagierte Bürger, wie sie beispielsweise einst das Dorfgemeinschaftshaus in Lorenzenberg auf die Beine gestellt hätten.

Das Gremium war sich einig, dass die Basis eines Badeweihers bürgerliches Engagement sein müsse, weshalb Karen Schiöberg-Fey (SPD) die Bademöglichkeit auch nicht beschließen wollte. "Wir können doch nichts beschließen, was auf ehrenamtlichem Engagement fußt", sagte sie. Und auch für die Besichtigung von Badeweihern brauche es keinen Beschluss, "das können wir einfach machen".

Waltraud Gruber (Grüne) indes betrachtete eine Initialzündung als nützlich. "Es ist schon lange ein Traum von uns", sagte sie, die Grünen hätten einen Badesee schon mehrmals auf dem Zettel gehabt. "Die Gemeinde kann hier nur anschieben, der Wunsch muss aus der Bevölkerung kommen. Ein Grundsatzbeschluss schade da allerdings gar nicht, "als Initiative". Unterstützung bekamen sie und die CSU von Peter Jell (UNL). "Das können wir doch einfach mal fraktionsübergreifend andenken, da ist doch nicht verloren", schlug er vor.

Ohne Verein ist es laut SPD nicht zu schaffen

Bürgermeister Fent allerdings hätte die Vorstellung von Herstellungs- und Betriebskosten sowie Konzept und Flächenbedarf gerne von der CSU ausgearbeitet gehabt. "Ich erwarte, dass ihr das macht", sagte er. Martin Pregler allerdings pochte darauf, dass der Antrag so gestellt sei, dass die Gemeinde die Informationen einholt. "Wenn der Antrag dann abgelehnt wird, können wir das als Privatpersonen immer noch machen", sagte er.

Die Fraktion der SPD stimmte schließlich gegen den Grundsatzbeschluss. "Das weckt beim Bürger falsche Erwartungen", argumentierte Anton Spielberger. Marianne Künzel (SPD) sprach schlicht von einem "frommen Wunsch", der ohne Verein zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisierbar sei. Schiöberg-Fey schlug statt eines Beschlusses eine öffentliche Informationsveranstaltung vor, auf der sich dann ein Team bilden könne. Sie kritisierte zudem, dass die Bademöglichkeit mit einem Beschluss an das Sportgelände gekoppelt würde.

Hans Eben (CSU) begründete die Formulierung im Antrag mit der aktuellen Grundstückssuche für ein neues Sportgelände. Ideal sei eine Verbindung obendrein wegen der sanitären Anlagen und der verkehrlichen Anbindung. "Ich sehe das nicht als Verpflichtung, nur als eine Möglichkeit", beruhigte Peter Jell, der das Gremium zu einem positiven Beschluss motivieren wollte. "Versuchen wir es doch, auch wenn es nicht klappen sollte. Pack ma's", ermunterte er das Gremium. Eine knappe Mehrheit fand sich schließlich für den Grundsatzbeschluss, eine große Mehrheit sprach sich für eine Besichtigung der genannten Badeseen und die Einladung der Betreiber aus.

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