Aßling:Lange Liste

CSU vor Ort in Niclasreuth

13 Niclasreuther haben sich im Gasthaus Lechner eingefunden, um mit den CSU-Gemeinderäten mögliche Anträge zu besprechen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bei einem politischen Stammtisch der Aßlinger CSU äußern die Bürger ihre Wünsche für Niclasreuth

Von Konstantin Schätz, Aßling

Ja, der Schuh drückt; und zwar gleich an zehn verschiedenen Stellen. Das ist das Fazit eines politischen Stammtischs der Aßlinger CSU. Unter dem Motto "Wo drückt der Schuh in Niclasreuth?" hatten die Veranstalter eingeladen. Doch mit so viel Gesprächsbedarf haben sie offenbar nicht gerechnet; zumindest zeigte sich Martin Pregler, der erste Vorstand der CSU Aßling, überrascht von der Länge seiner Liste. 13 Gäste waren dem Aufruf der Christsozialen gefolgt, im Gasthaus Lechner Anregungen, Kritik und Befürchtungen vorzutragen, die den Ortsteil Niclasreuth und die Gemeinde Aßling generell betreffen. "Die vorgestellten Probleme werden dann gegebenenfalls in der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag angesprochen", versprach Pregler am Anfang des politischen Stammtischs.

Ein Thema, das an diesem Abend behandelt wurde, ist das zu schnelle Fahren innerhalb der Ortschaft. Einer der Bürger bemängelte, dass sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung in seiner Straße halten würden. "Zumindest das Begrenzungsschild sollte von der Gemeinde erneuert werden. Das ist kaum noch zu sehen", forderte er. Die drei anwesenden Gemeinderäte der CSU Martin Pregler, Hans Wieser und Max Singer reagierten aber skeptisch auf die Forderung "zur Not auch Geschwindigkeitsmessungen" an der Straße durchführen zu lassen. Bei solchen Radarkontrollen würden überwiegend "Einheimische geblitzt werden", gaben sie zu bedenken.

Ein Einwand, der bei dem Bürger auf Unverständnis stieß, dem es egal sei, wer durch die Straße rasen würde. Tatsächlich, so merkte er an, würden vor allem die Anwohner die Begrenzung nicht beachten: "Autofahrer, die nicht aus Niclasreuth kommen, halten sich eher dran." Am Ende einigte man sich darauf, einen sogenannten "elektronischen Zeigefinger" in Betracht zu ziehen, der die Geschwindigkeit und eine Übertretung anzeigt.

Ein weiteres Thema war die Erweiterung der Parkplätze am Bahnhof in Aßling. Derzeit würden die vorhandenen nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Eine Erweiterung der Fläche sei nach Angaben von Pregler denkbar: "Grundsätzlich hat sich die Bahn bereit erklärt, den Grund zu verkaufen, wo momentan noch zehn Autos längs parken können. Da würde man dann die Böschung entfernen und man könnte einen Parkplatz für 20 oder 30 Autos bauen." Problem sei jedoch die Finanzierung, wie er ergänzt: "Wenn man da 10 bis 15 Parkplätze baut, kostet das mit Ankauf et cetera gleich einmal 150 000 bis 200 000 Euro. Das sind Gelder, die erst einmal da sein müssen." Eine andere Möglichkeit gebe es aber nicht, fügte Gemeinderat Hans Wieser hinzu, dafür gebe es einfach keinen Platz.

Besondere Aufmerksamkeit genoss auch der "Löschweiher" in Niclasreuth, der sich nach Angaben eines Bürgers nicht mehr dazu eignen würde, einen Brand im Notfall zu löschen. "Das Einzige, was die Feuerwehr da noch raussaugen kann, ist Schlamm", erklärte er. Man hätte auch bereits versucht, diesen Weiher wieder zu befüllen. Das Wasser habe sich aber gerade einmal eine Woche gehalten. Deshalb sei es wichtig, die Quelle wieder freizulegen oder den ganzen Schlamm abzusaugen, damit das Wasser wieder in den Weiher zurückfließen könne.

Eine genaue Antwort konnten die Christsozialen auf die Frage geben, ob die Gemeinde in absehbarer Zeit mit schnellerem Internet rechnen könne: "Das komplette Gemeindegebiet wird mit Glasfaserkabel ausgestattet", erklärte Wieser daraufhin. 80 Prozent der Ausbaukosten übernehme dabei der Freistaat. Die restlichen 20 Prozent werde die Kommune selber tragen. Zu rechnen sei mit dem Ausbau im Sommer 2018.

Am Ende zog die CSU mit einer langen Liste ab. Wie viele dieser Punkte letztlich den Weg in die Gemeinderatssitzung finden, wird sich am kommenden Dienstag zeigen.

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