Arbeitslosenquote:Ebersbergs Jugendliche sind gefragt

Der Landkreis Ebersberg weist im Münchner Umland den stärksten Rückgang der Arbeitslosenquote bei jungen Leuten auf.

Karin Kampwerth

Landkreis - Die Ebersberger haben sich im Münchner Umland eine neue Spitzenposition erkämpft. Nirgendwo ist die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen im vergangenen Jahr so zurückgegangen wie im Landkreis. Insgesamt waren im November 93 Männer und Frauen zwischen 15 und 25 Jahren ohne Arbeit. Ein Jahr zuvor zählte die Arbeitsagentur noch 149 Betroffene. Damit ist die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis Ebersberg um 37,6 Prozent gesunken. In München wurde im Vergleich ein Minus von 15 Prozent erzielt, bayernweit ging die Zahl um 25 Prozent zurück.

Am stärksten gesunken ist die Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis seit dem vergangenen August. Im Sommer waren noch 201 unter 25-Jährige auf der Suche nach einer Anstellung oder nach einem Ausbildungsplatz. Insgesamt beträgt die Jugendarbeitslosenquote im Landkreis 5,7 Prozent.

Bei genauer Betrachtung der Zahlen zeigt sich aber, dass Jugendliche nicht lange arbeitslos bleiben müssen. Lediglich vier der im November 93 Jobsuchenden unter 25 Jahren waren länger als ein halbes Jahr arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 0,2 Prozent.

Der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis ist auch dem oberbayerischen Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand positiv aufgefallen. Beim Markt Schwabener Wirtschaftsempfang Mitte Dezember lobte Hillebrand die Ebersberger Unternehmen für ihr Engagement. Sie seien mit verantwortlich für die positive Entwicklung, indem sie Ausbildungsplätze geschaffen hätten. Das bestätigt Daniela Meier, Pressesprecherin der für Ebersberg zuständigen Arbeitsagentur in München. Demnach seien nicht nur mehr Jugendliche nach der Ausbildung übernommen worden. Unternehmen stellten auch wieder vermehrt junge Kräfte ein. Darüber hinaus habe die Arbeitsagentur jedem Jugendlichen bei fehlender Ausbildungsreife ein Angebot zur Qualifizierung gemacht. "Zusammen mit der größeren Ausbildungsbereitschaft bei Unternehmen führte dies natürlich auch zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit", sagt Daniela Meier.

Nicht zuletzt habe aber auch die Ebersberger Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung und Soziales (ABS), die ab Januar Jobcenter heißt, einen wesentlichen Beitrag geleistet. Ihr sei es gelungen, jugendliche Hartz IV-Empfänger über die Hälfte gegenüber 2009 durch gute Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlungsprozesse zu reduzieren.

ABS-Leiter Christian Salberg zufolge sind Mitte Dezember noch 21 Frauen und Männer unter 25 Jahren von der ABS betreut worden. Auch hier liegt die Quote mit 1,3 Prozent deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 2,7 Prozent. Salberg führt das auch auf den guten Personalstand zurück, über den die ABS Dank der gemeinsamen Anstrengungen von Landkreis und Arbeitsagentur verfüge. So könnten sich die Ausbildungsvermittler intensiv Zeit nehmen, um die Jugendlichen zu betreuen.

Aber auch Jugendliche, die aufgrund von psychischen Beeinträchtigungen schwerer zu vermitteln seien, hat die Ebersberger ABS-Behörde im Blick. Hier greift Salberg auf externe Dienstleister wie die Ebersberger "Brücken zur Arbeit" oder die Rosenheimer "Junge Arbeit" zurück, die die Betroffenen mit Hilfsangeboten erfolgreich unterstützten. So die Vermittlung von Praktikumsstellen. Arbeitgeber hätten dabei die Möglichkeit, zu erkennten, ob der Jugendliche für den Betrieb und die gestellten Aufgaben geeignet sei.

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