Anzing:Neuer Vorschlag für Gewerbegebiet

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Anzings Grüne fordern, eine andere Fläche für den Ausbau zu prüfen

Von Jessica Morof, Anzing

Es gibt keinen anderen Platz für das neue Gewerbegebiet in Anzing als den nördlich des Friedhofs - diesen Eindruck haben zumindest die Informationen der Verwaltung und des Bürgermeisters Franz Finauer (UBA) in den vergangenen Wochen erweckt. Nun wenden sich allerdings die grünen Gemeinderäte Judith Lack und Reinhard Oellerer mit einem Antrag an den Bürgermeister und fordern, eine freie Fläche nördlich der Hirnerstraße prüfen zu lassen. Dieser mögliche Standort für den Gewerbepark sei bislang noch gar nicht berücksichtigt worden.

Das bisher vorgesehene Gebiet am Friedhof "ist aus unserer Sicht und ausweislich zahlreicher Anmerkungen im Umweltbericht zum Flächennutzungsplan ökologisch sensibel", schreiben Lack und Oellerer nun in ihrem Antrag: Ein Gewerbegebiet an dieser Stelle beeinträchtige das Ortsbild und stoße bei den Anzingern auf Befremden. Deshalb soll der Bürgermeister nun in Gesprächen mit der Unteren Naturschutzbehörde ein bisher noch nicht näher betrachtetes Gebiet auf seine Standorttauglichkeit untersuchen: das Gelände nördlich des Mischgebiets im Norden der Hirnerstraße und östlich des Semptwegs.

Der neue Vorschlag geht laut Oellerer auf den Arbeitskreis "Aktiv für Anzings Mitte" zurück, der kürzlich mit einem eigenen Antrag zwei mögliche Standorte für das Gewerbegebiet ins Spiel gebracht hat. Einen davon haben Oellerer und Lack nun "aufgegriffen und so öffentlich gemacht", erklärt der Gemeinderat. "Ich halte das Gebiet durchaus für einen möglichen Standort für das Gewerbegebiet", sagt er. "Die Schwierigkeit ist nur die Anbindung." Denn der Arbeitskreis möchte dafür gerade dort eine Straße bauen, wo aktuell das Gewerbegebiet geplant ist - also wieder beim Friedhof. Dagegen sind allerdings die Grünen. Denn wo eine Straße sei, werde auch schnell gebaut, erklärt Oellerer seine Bedenken. Er spricht sich deshalb dafür aus, die Anbindung - falls der neue Vorschlag denn umgesetzt werden sollte - nach Osten hin zu planen, damit die Anwohner nicht so sehr beeinträchtigt würden. Ohnehin werde sich der Verkehr allerdings in Grenzen halten, da es sich nur um ein kleines Gewerbegebiet handele.

Weshalb dieses Gebiet bislang noch nicht in Betracht gezogen worden war, weiß Oellerer auch nicht mehr. In der Klausur, in der sich die Gemeinderäte im November 2015 mit möglichen Standorten beschäftigt hatten, ist es jedenfalls nicht Thema gewesen. Damals habe man zwölf Flächen geprüft; aus Standortgründen seien dann drei übrig geblieben. Doch nach Gesprächen mit den Eigentümern blieb nur dasjenige am Friedhof übrig. Im Januar hat der Gemeinderat deshalb nach langer Diskussion beschlossen, einen Strukturplan für diese Fläche zu erstellen.

"Es gibt viel Frust bei vielen Leuten", beschreibt Oellerer die öffentliche Reaktion auf das geplante Gewerbegebiet. Mit dem neuen Vorschlag hofft er, "auf diese Weise einen Ausweg zu finden". Dank des Antrags der Grünen muss der Standort auf jeden Fall im Gemeinderat diskutiert werden. Die nächste Möglichkeit dazu wäre die Sitzung am kommenden Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr.

© SZ vom 26.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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