In Anzing betreibt Benno Adlberger eine kleine Bäckerei: Tobis Backstube. Es gibt eine Filiale in Pliening. Beide Geschäfte öffnen morgens schon um 5.30 und 6 Uhr, schließen aber über Mittag.
Benno Adlberger: Die Situation ist eher gut, dass kann man durchaus so sagen. Wir haben eine gute Lage, das ist wichtig. Kunden bevorzugen aber, wenn sie alles in einem Laden bekommen. Dass die Leute im Back-Shop beim Supermarkt oder im Discounter Brötchen kaufen liegt daran, dass sie ohnehin schon da sind. Dabei sind die Preise in den Supermärkten gar nicht mal so viel billiger. Beim Discounter allerdings schon. Wir können nur dagegen halten mit unseren eigenen Rezepturen. Keine Fertigmischungen, sondern nur, was es sonst nirgends gibt. Die eine Semmel, das eine Brot, das es nur bei uns gibt.
Wir backen bei uns fast alles selbst, nur die Brezen beziehen wir als Teiglinge. Ich bräuchte sonst einen Mann extra, der den ganzen Tag Brezen backt. Die müssen ja immer frisch sein. Alles andere machen wir aber selber. Wir reagieren aber schon auch auf die Kunden. Wir haben belegte Semmeln, Kaffee, für die Leute die nach München fahren und noch was mitnehmen. Das macht heute viel aus, früher hat es das gar nicht gegeben.
Ein Problem im Landkreis ist aber, dass die Vielfalt verschwindet. Es gibt viele große Ketten, da hat man dann in jedem Ort den gleichen Bäcker. Das ist eigentlich schade. Jeder macht dann ja doch etwas anderes, das geht verloren.
Wir haben also nicht das Problem, dass der Umsatz wegbricht, das passt eigentlich. Das Problem liegt eher beim Nachwuchs. Die letzten Lehrlinge waren eine Katastrophe, das war eine Null Bock-Generation. Aktuell hat sich niemand beworben, im Moment bräuchte ich aber auch keinen. Außerdem ist es auch sehr schwierig, gutes und flexibles Verkaufspersonal zu finden, vor allem fürs Wochenende. Eine Schließung wäre nur ein Problem, wenn ich keinen Nachfolger finde.