Antrag:Geteilte Rechnung

SPD fordert Geld vom Kreis für Berufsschulgrundstück

Am Ende eines gemeinsamen Essens kommt der Ober mit der Rechnung und der Frage: Zusammen oder getrennt? Diese stellt nun auch die Kreis-SPD bei der Finanzierung der geplanten Berufsschule. Die Genossen hätten es, um im Bild zu bleiben, gerne, wenn der Landkreis die Kommunen einladen würde. Konkret geht es um eine finanzielle Beteiligung des Landkreises am Kauf des Berufsschulgrundstückes.

Wenn im Landkreis eine weiterführende Schule, also etwa ein Gymnasium oder eine Realschule, gebaut wurde, galt bislang eine Kostenteilung. Der Landkreis übernahm die Baukosten, die Standortkommune stellte dafür das Schulgrundstück kostenlos zur Verfügung. Bei der Berufsschule sollte man von dieser Regelung abweichen, fordert nun die SPD-Kreistagsfraktion. Die Genossen haben den Antrag gestellt, dass der Landkreis die betreffende Kommune bei der Finanzierung des Berufsschulgrundstückes "nicht alleine lassen" solle - also zumindest einen Anteil an den Kosten übernimmt.

Aus Grafing gibt es bereits ähnliche Vorschläge

Dies, so begründen die Kreisräte Albert Hingerl, Doris Rauscher, Ernst Böhm und Bianka Poschenrieder den Antrag, liege an der besonderen Situation bei einer Berufsschule. Denn im Gegensatz etwa zu einem Gymnasium oder einer Realschule, wo die meisten Schüler aus dem eigenen Landkreis kämen, sei zu erwarten, dass viele Berufsschüler "aus den Nachbarlandkreisen, insbesondere dem Landkreis München", kämen. Daher, so regen die Genossen an, sollten "alternative Finanzierungen" für das Schulgrundstück geprüft werden. Die SPD schlägt dazu "eine anteilige Finanzierung der beteiligten Landkreise und der betroffenen Gemeinde" vor.

Ähnliche Forderungen waren in den vergangenen Wochen bereits aus Grafing zu vernehmen. Grafing-Bahnhof gilt derzeit als aussichtsreichster Standort für die Berufsschule - wenn es klappt, das Grundstück westlich des Bahnhofes zu kaufen. Damit dies gelingt, hatten einige Grafinger Kreisräte verschiedener Fraktionen die Idee eines Zuschusses vom Landkreis ins Spiel gebracht.

Falls der Kreistag dem Antrag der SPD folgt, könnte auch das Rennen um einen Schulstandort wieder spannend werden. So war etwa in Zorneding der Kauf eines Grundstücks für die Schule unter anderem an den hohen Kosten gescheitert, welche die Gemeinde nicht alleine tragen wollte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: