Adventserie: Mein Lied:"Jauchzet Frohlocket!"

Angelika Kratzer jubelt am liebsten mit Bach

Von Julian Kettl

Bis zur Heiligabendausgabe schlagen wir jeden Tag eine Seite in den Gesangsbüchern von Landkreisbürgern auf, die uns ihr Lieblingsweihnachtslied verraten.

"Das schönste "Weihnachtslied ist für mich der gesangliche Beginn des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach", sagt Angelika Kratzer: "Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage". Die Leiterin des Kulturkreises Ebersberg () findet schnell eine Antwort auf die Frage nach ihrem liebsten Weihnachtslied - und betont sogleich auch den kulturellen Wert des Stückes. "Das Weihnachtsoratorium gehört ja zur Grundausstattung eines jeden kulturell interessierten Menschen." Dabei sei es egal ob jemand "religiös verankert" oder einfach interessiert an Musik sei.

25 Jahre Altes Kino Ebe, Festabend

Die Leiterin des Kulturkreises Ebersberg findet schnell eine Antwort auf die Frage nach ihrem liebsten Weihnachtslied.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Kulturkreis-Chefin jedenfalls zeigt sich begeistert von "Jauchzet, frohlocket". "Das ist meines Erachtens ein Jubel, den in dieser Form nur Bach komponiert hat", und dessen Schönheit sich "über Jahrhunderte bewahrt" habe. Die Musikliebhaberin ist trotzdem froh, dass das Stück in der Vorweihnachtszeit nicht tagtäglich zu hören ist. "Es blieb - Gott sei Dank - bisher vom kommerziellen Abnudeln in Kaufhäusern und Geschäften verschont." Angelika Kratzer hat dafür auch eine Erklärung: "Vielleicht, weil es nicht so gängig ist wie all die anderen volkstümlichen Lieder." Diese seien zwar auch wunderschön, jedoch sei deren Wiedererkennungswert weitaus höher, weshalb sie "gnadenlos verbraucht" würden. Und noch ein Vorteil habe "Jauchzet, frohlocket" in diesem Sinne: Es sei "nicht leicht zu singen".

Doch auch für diejenigen, die es "etwas schlichter mögen", hat Kratzer einen Ratschlag für die musikalische Untermalung der vorweihnachtlichen Zeit parat: Der zwölfte Choral aus dem zweiten Teil des Bachschen Oratoriums, den durfte sie selbst schon mehrmals im Kirchenchor singen. Ihr Weihnachtsfest gestaltet die Ebersbergerin familiär: An Heiligabend feiert sie immer gemeinsam mit ihrer Großfamilie, insgesamt elf Personen. Weiter gehts am ersten Weihnachtsfeiertag mit Kindermette und Festgottesdienst, und da gibt es dieses Jahr sogar eine Premiere: "Die jüngste Enkelin ist zum ersten Mal als Ministrantin dabei!"

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