Adventserie: Mein Lied:"Es wird scho glei dumpa"

Korbinian Kreißer, 84, spielt dazu gerne Zither

Von Sarah Lopez

An diesem Freitag beginnt offiziell die Adventszeit. Damit die Leser der Ebersberger SZ zum Fest eine schöne Sammlung an Weihnachtsliedern präsentieren können, öffnen wir von nun an bis zur Heiligabend-Ausgabe jeden Tag eine Seite in den Gesangsbüchern von Landkreisbürgern. Immer auch zum Nachhören, der entsprechende Link befindet sich unten.

Der 84-jährige Korbinian "Kurbi" Kreißer ) kommt mit einem alten Liederbuch unter dem Arm in die Redaktion. Während Kreißer, den die Ebersberger zurecht als "Original" bezeichnen, durch die Seiten blättern, summt er verschiedene Weihnachtsmelodien vor sich hin.

Adventserie: Mein Lied: Korbinian Kreißer singt und spielt das Weihnachtslied "Es wird scho glei dumpa" als Erinnerung an die vergangenen Feste.

Korbinian Kreißer singt und spielt das Weihnachtslied "Es wird scho glei dumpa" als Erinnerung an die vergangenen Feste.

(Foto: Christian Endt)

Dem Liederbuch sieht man an, dass es schon so einige Weihnachtsfeiern hinter sich hat. Die vergilbten Seiten, die Frakturschrift und das große Brandloch auf der letzten Seite erzählen von mehr als 50 Festen. Als Kreißer die zweite Seite umblättert, lächelt er, denn hier findet sich schon sein Lieblingsweihnachtslied.

"Es wird scho glei dumpa" ist ein österreichisches Christkindl-Wiegenlied, das der Zitherspieler und Tanzmeister seit seiner Schulzeit kennt. Allerdings habe man in der Schule nicht so viel Freude am Singen gehabt, zu sehr hatte der Krieg die Menschen im Griff. Später, in der eigenen Familie, gab es jedoch kein Weihnachtsfest mehr, bei dem das Lied nicht gesungen wurde, immer von Korbinian Kreißers Zither begleitet. Inzwischen sind seine Kinder längst aus dem Haus und die Vorweihnachtszeit hat ein wenig an Zauber verloren. Umso lieber singt und spielt Kurbi Kreißer dieses Weihnachtslied, als Erinnerung an die vergangenen Feste.

Die Weihnachtszeit an sich hat sich im Laufe seines Lebens auch sehr verändert. Zu Kriegszeiten, erzählt der 84-Jährige, hätte es fast keine Geschenke an Weihnachten gegeben. "Das nötigste musste man mit Kleidermarken kaufen", berichtet er. Heutzutage gebe es an Weihnachten einen Überfluss an Geschenken und Essen, was in seiner Jugend undenkbar gewesen sei. Früher hatte die Familie Kreißer in der Weihnachtszeit immer einen großen geschmückten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen, heute ist es nur eine kleine Fichte.

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