DVD-Night in München:Ohne Prosecco wär' das nicht passiert

Schauspieler Joachim Fuchsberger lässt sich bei der DVD-Night feiern - und Annett Louisan singt. Und wer war sonst noch da?

Michael Ruhland

Waldemar Hartmann hat es nicht leicht an diesem Abend. Kaum macht er ein paar Schritte in die Lobby des Arabella Sheraton, da stürzt sich eine Schar Fotografen auf ihn, und noch bevor er sich das Haar richten kann, drückt ihm einer zwei volle Weißbiergläser in die Hände. Seit der legendären Rudi-Völler-Schelte ist das nun mal sein Markenzeichen.

DVD-Night in München: Oliver Kalkofe und "Blacky" Fuchsberger

Oliver Kalkofe und "Blacky" Fuchsberger

(Foto: Foto: Catherina Hess)

Hartmann lächelt tapfer, mit den Bieren in der Hand. Er nippt nicht mal dran. Als ihn dann eine Reporterin fragt, was er zu Uli Hoeneß' Ausraster sagt, wird es dem Sportsfreund zu viel. "Das will ich nicht kommentieren, da muss er selber durch", raunzt Hartmann und zieht ab in den Ballsaal.

Ulrich Scheele (Entertainment Media Verlag) hat mal wieder zur DVD-Night geladen, viele Preise werden an Produzenten verliehen, doch davon wollte die Reporterin nichts wissen. Sie wird auch nicht mitbekommen, dass Waldi den ganzen Abend nur wenig Wein und viel Wasser trinkt und bei Annett Louisans Song "Das wär alles nicht passiert - ohne Prosecco" leise den Refrain mitsingt.

Es ist vor allem der Abend des Joachim "Blacky" Fuchsberger. Dass alle 500 Gäste im Ballsaal spontan aufstehen und dem Schauspieler minutenlang applaudieren, liegt auch an Oliver Kalkofe. Der Satiriker ("Kalkofes Mattscheibe") und vielseitige Darsteller hat Fuchsberger nach langem Werben ("Ich habe ihm den schleimigsten Brief meines Lebens geschrieben") für seinen Film "Neues vom Wixxer" gewonnen.

Jeder im Saal spürt: Kalkofe achtet Fuchsberger nicht nur. Er verehrt ihn. Es ist ein kongeniales Duo, so dass Kalkofe am Ende seiner Lobeshymnen einen Satz sagen kann, den wohl nur er sagen darf. "Du bist der großartigste und coolste alte Wixxer, den ich kenne."

Fuchsberger kommt mit Gehstock zur Bühne, um den Preis für sein Lebenswerk abzuholen. Der 80-Jährige verteilt Küsschen an auch nicht mehr ganz junge Damen, tauscht den Stock gegen die Trophäe ("Das Ding sieht aus wie ein Schnitt aus dem Unterschenkel, genau da, wo meine Probleme liegen"), bittet um einen Stuhl und erzählt von seiner aktuellen Filmrolle als Papst, die ihm den Kaisersaal der Residenz als Audienzraum beschert habe: "Jeder nannte mich Heiliger Vater und küsste mir die Hand. Daran könnte man sich gewöhnen."

Dass dieser Auftritt nicht mehr zu toppen ist, ahnt auch Reinhold Beckmann. Er preist den Komödianten Olli Dittrich alias Dittsche für dessen "grenzenlose Phantasie" und outet sich als Fan seiner stets im Bademantel geäußerten Verschwörungstheorien. Dittrich, der den Kreativpreis erhält, gibt sich bescheiden: "Das ist eigentlich die falsche Reihenfolge", sagt er lakonisch - jeder weiß, was er meint.

Was bleibt Waldi Hartmann übrig, der die schwäbische Musikband Pur belobigen soll? Statt um Beifall zu heischen, lästert er lieber. Als er von Uli Scheele zum Champions-Dinner eingeladen worden sei, habe er sofort gewusst: "Es geht nicht um den FC Bayern." Nun, ziemlich viele Buh-Rufe sind ihm dafür sicher.

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