Drogenrazzia:Kokainfund in Münchner Szene-Lokal

  • Die Polizei hat im Innenstadt-Lokal "Burger & Lobster Bank" bei einer Drogenrazzia Kokain gefunden und drei Gäste festgenommen.
  • Einer von ihnen leistete laut Polizei massiven Widerstand.
  • Jeder 20. Drogenabhängige in München konsumiert laut Polizei Kokain.

Von Martin Bernstein, München

Das Innenstadt-Lokal "Burger & Lobster Bank" ist ein schicker Laden und nennt sich selbst die "Bank, der Sie immer vertrauen können". Doch nun hat die Münchner Kriminalpolizei dort bei einer Drogenrazzia Kokain gefunden und drei Gäste festgenommen. Einer von ihnen leistete dabei laut Polizei massiven Widerstand.

In der "Burger & Lobster Bank" trifft sich gerne die betuchtere Jugend. Szenekundige erzählen, dass manche Gäste zum Ausweis ihrer finanziellen Potenz den Porsche-Schlüssel demonstrativ aufs Cocktailtischchen legen. Edel-Fleischpflanzerl und Hummer gibt es, frisch gegrillt, bis vier Uhr morgens. Einigen Gästen war das Angebot "in der Schalterhalle Ihrer Träume" (so die Selbstdarstellung des Lokals) offenbar nicht ausreichend. Sie konsumierten dort diverse Stoffe, aus denen die Träume sind. Davon freilich hatte die Kriminalpolizei Wind bekommen. Und als für die Drogenfahnder feststand, dass es in dem Lokal zu "massiven Rauschgiftverstößen" kommt, wie eine Polizeisprecherin sagt, schlugen sie zu.

Ausgestattet mit einem von der Staatsanwaltschaft München I beantragten richterlichen Durchsuchungsbeschluss rückte die Polizei am Sonntagmorgen um 3.40 Uhr an. Die Rauschgiftkonsumenten wurden von der Razzia offenbar völlig überrascht. Ein 30-jähriger Mann besaß zum Zeitpunkt der Kontrolle Marihuana, ein 29-jähriger sowie ein 30-jähriger Mann jeweils Kokain. Außerdem fanden die Beamten auf allen Toiletten "erhebliche Konsumspuren" von Kokain. Eine sogenannte Line mit Kokain war gebrauchsfertig vorbereitet - zum Schnupfen war der Konsument dann nicht mehr gekommen. Die drei Restaurant-Gäste wurden wegen des Besitzes von Drogen vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen des Rauschgiftdezernats dauern an. Jeder 20. Drogenabhängige in München konsumiert laut Polizei Kokain.

© SZ vom 20.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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