Die Kufen sind geschliffen, die Eisbären, die den kleinen Anfängern Halt geben sollen, stehen bereit, und auch Glühwein für die Großen, so darf man annehmen, hat Wiesnwirt Siegfried Able in ausreichenden Mengen geordert. Rund 300 000 Menschen besuchen jedes Jahr den "Münchner Eiszauber" am Stachus, der an diesem Freitag startet, und man tut ihnen kaum Unrecht mit der Behauptung, dass nicht immer der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund steht. Denn die meisten begeben sich gar nicht erst selbst auf die 750 Quadratmeter große Eisfläche, sondern bleiben in der Schmankerl-Hütte, der Glühwein-Alm oder der Eiszauber-Bar hängen, von wo aus sich das Treiben aus sicherer Entfernung bei Würstl, Crêpe und Punsch beobachten lässt.
Die Schlittschuhläufer sind in der Minderheit, aber immerhin 70 000 Besucher wagen sich aufs Eis. Für sie gibt es jeden Tag vier Zeitfenster mit unterschiedlichen Preisen, am günstigsten ist mit 4,50 Euro der erste Block am Vormittag von 10.30 bis 13 Uhr, der letzte zwischen 19.30 und 22 Uhr kostet acht Euro. Jeder Abend steht dabei unter einem anderen Motto: Am Montag schlittert man bei "Tracht on Ice" in Dirndl oder Lederhosen gratis, der Dienstag ist den Singles gewidmet, der Mittwoch dem Kaiserschmarrn und am Freitag gibt es House und Blackbeats.
Begonnen hat die Eislaufsaison aber auch anderswo: Wer nicht ganz so viel Trubel will, der kann seine Runden beispielsweise in den Eis- und Funsportzentren Ost (Staudingerstraße 17) oder West (Agnes-Bernauer-Straße 241) drehen. Gedulden müssen sich dagegen die Fans des Prinzregentenstadions. Wegen eines Defekts der Kälteanlage musste der Saisonstart verschoben werden. Inzwischen ist die Anlage wieder in Betrieb, doch ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest.