Donnersbergerbrücke:Getunter Adventskalender

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Die Autos im Adventskalender an der Donnersbergerbrücke werden von Hand auf die Podeste geschoben. (Foto: Stephan Rumpf)

Wie Mercedes in der Niederlassung am Mittleren Ring Autos inszeniert

Viele haben es ja gar nicht erwarten können: Allüberall adventelt es jetzt wieder gewaltig. Vor den Glühweinbuden staut es sich wie zur Hauptverkehrszeit auf dem Mittleren Ring. Auch wenn Letzteres weitaus weniger angenehm und Glühwein am Steuer keine Option ist, können sich Stausteher zumindest ein bisschen auf Weihnachten einstimmen. Von Freitag an leuchtet an der Mercedes-Niederlassung an der Donnersbergerbrücke wieder der Adventskalender. Den gibt es seit 2003 jeden Advent mit einem anderen Motto. Dieses Jahr, so viel sei verraten, sind in den Türchen Autos der Tuning-Firma AMG in Affalterbach zu sehen, die zum Daimler-Konzern gehört.

Okay, Türchen mag vielleicht das falsche Wort sein: Die Autos stehen in den Schaufenstern, in denen sonst normale Fahrzeuge stehen und die aufwendig umgestaltet werden. An der Gestaltung maßgeblich beteiligt ist wieder der Münchner Lichtdesigner Martin Werhahn. Der versteht es nicht nur, Musicals und andere kulturelle Events ins rechte Licht zu rücken, sondern eben auch unbewegte Autos.

Und das erfordert einiges an Technik: Etwa 450 Lampen, davon mehr als 200 Leuchtstoffröhren für die Kalenderrahmen benötigen die Techniker, rund sechs Kilometer Kabel, bunte Hintergrundfolien und - natürlich - die roten Vorhänge, von denen dann jeden Tag einer fällt. Etwa ein halbes Jahr vorher legt das Team das Motto fest. Der Vorlauf ist nötig, damit die Autos für den Kalender auch organisiert werden können. Die stehen oft in Museen und sind ziemlich wertvoll, darunter sind auch hochgezüchtete Tourenwagen, die zum Teil noch den Dreck von der Rennstrecke auf dem Lack haben. Der wird zwecks Authentizität nicht wegpoliert - bei all den Leuchten glitzern die Karossen auch so.

Etwa drei Tage dauern die Umbauarbeiten, gearbeitet wird nur nachts. Jedes Autos wird langsam von Hand auf das Podest geschoben. Würden die Autos gefahren, könnten die Podeste gefährlich ins Wackeln kommen. Bei den Rennwagen kann dies im Übrigen nicht passieren. Denen wurde, bevor sie ins Museum kamen, der Motor amputiert.

© SZ vom 30.11.2017 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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