Dönerladen gestürmt:Anklage gegen rechte Schläger

Staatsanwaltschaft beantragt Verfahren um Überfall auf Imbiss

Der Fall hatte über die Stadtgrenzen für Aufsehen gesorgt: Im sonst so beschaulichen Ebersberg überfielen Rechtsradikale im vergangenen September einen Dönerladen am Bahnhof. Nun - elf Monate später - hat die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen acht Personen erhoben, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Ob und wann die Hauptverhandlung stattfindet, steht allerdings noch nicht fest. Laut Staatsanwaltschaft gilt ein Termin erst im kommenden Jahr als wahrscheinlich.

Die acht Beschuldigten im Alter von 19 bis 34 Jahren waren von der Polizei bereits wenige Stunden nach dem Überfall verhaftet, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die sieben Männer und eine Frau sollen am Abend des 25. September mit Hämmern, Stöcken oder Baseballschlägern sowie einem Messer in den Laden am Bahnhof gestürmt sein. Dabei riefen sie rechtsradikale Parolen und schlugen auf Einrichtung wie Gäste ein. Ein 31-jähriger Afghane wurde dabei so erheblich verletzt, dass er danach einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste, ein 20-Jähriger erlitt eine Schnittwunde an der Hand. Zwei der Täter sollen bereits vor dem Überfall am Bahnhof Ausländer bedroht und angepöbelt haben.

Für die Staatsanwaltschaft haben sich alle acht Verdächtigen der Bedrohung und der Sachbeschädigung schuldig gemacht, genau wie der Bildung einer bewaffneten Gruppe. Jeweils vier Beschuldigten wird gefährliche Körperverletzung beziehungsweise Beihilfe dazu zur Last gelegt, zwei Tatbeteiligte sind wegen Volksverhetzung angeklagt.

© SZ vom 23.08.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: