DJ Premier im Edmoses:Der Meister der Loops

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DJ Premier ist einer der alten Hip-Hop-Helden. Er hat schon mit Jay-Z, Notorious B.I.G., Snoop Dog und Limp Bizkit gearbeitet. Nun legt er in München auf.

Sabine Gietzelt

Man schrieb das Jahr 1989, als DJ Premier zu der damals unbekannten Hip-Hop-Crew Gang Starr stieß. Doch das "unbekannt" sollte bald ein Ende haben. Ab sofort waren Guru und DJ Premier die beiden Köpfe von Gang Starr, und ihr erstes veröffentlichtes Album "Step In The Arena" beendete den Undergroundstatus von Gang Starr.

DJ Premier legt im Edmoses auf. (Foto: Foto: Stephan Rumpf)

Es folgten die bekannten und erfolgreichen Alben "Daily Operation" und "Moment Of Truth", die ihren Ruhm festigten und mit denen sich Gang Starr in die Liga der Helden des intelligenten Hip-Hop spielten. In den Arenen und in den Clubs sind Guru und DJ Premier bis heute zu Hause, wenn auch nicht mehr zusammen, sondern in Solounternehmen.

Guru rappt in etwas kleiner gewordenen Läden, und DJ Premier legt auf. Auch wenn es im Hip-Hop der Neunziger nicht mehr als revolutionäre Neuerung galt, mit Jazz- oder Soulsamples die Beats aufzuhübschen und sie "smooth" zu machen, so waren es doch genau diese Soundfitzelchen, mit denen Premier den Sound von Gang Starr salonfähig machte.

Er zerhackte, zerlegte, re-arrangierte sie. Außerdem gilt DJ Premier als Scratch-Meister, und die Kraft seiner Loops, die die Songs immer wieder vorwärts treibt, wird nicht weniger gerühmt. Samples von James Browns Soul und von der Jazzlegende Cannonball Adderley gehörten zum Sound von Gang Starr, aber auch vom Hip-Hop nicht breitenwirksam niedergesampelte Jazzer wie Monty Alexander und Steve Davis lassen Rückschlüsse auf DJ Premiers schicke Plattensammlung zu.

So kam es, dass er zu einem wichtigen Hip-Hop-Produzenten der Neunziger avancierte. Vor allem die Rapper der Eastcoast holten ihn sich ins Studio: Jay-Z, Notorious B.I.G. und Mos Def. Und auch Christina Aguilera, Snoop Dog und Limp Bizkit hatte er als Kunden. Seit 20 Jahren hat DJ Premier seine Skillz verfeinert und sich mit seinem "Premo-Sound" in die Geschichte des Hip-Hop so eingefräst, dass in den Kisten vieler anderer DJs immer auch eine Handvoll seiner Beats auf ihren Einsatz warten.

Er ist einer der alten Helden, die sich hinter den modernen Produzentenlegenden nicht verstecken müssen. Denn er ist trotz der großen Konkurrenz geblieben. Das müssen ihm die Jungen erstmal nachmachen.

Heute Abend legt er in München im Edmoses, Prinzregentenstraße 2, auf, und es steht zu vermuten, dass er einiges, was er da scratcht und mixt, von ihm selbst bereits bei der Aufnahme verfeinert hat. "I'm a pusher", sagt er auf seiner Homepage über sich selbst und zitiert damit gleich wieder einen Song: "I push music you should be hearing."

© SZ vom 29.10.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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