Distillers Bar:Auf einen Wodka mit dem Stenz

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Eine Monaco-Franze-Gedächtnis-Bar will die Distillers Bar in der Occamstraße in Schwabing sein. (Foto: Stephan Rumpf)

Vergnügungssüchtige sind hier richtig: In der Distillers Bar in Schwabing gibt es zahlreiche Cocktails mit hausgemachtem Wodka. Und einen Monaco-Franze-Punsch. Der integrierte Fanshop dürfte allerdings selbst den Stenz überraschen.

Von Florian Fuchs

Dieser Artikel ist leider nicht mehr aktuell, da die Bar mittlerweile geschlossen ist.

Ein bisschen haben sie da was verwechselt, Kir Royal gehört natürlich zu dem anderen, zu Baby Schimmerlos. Das hat mit dem Monaco Franze nichts zu tun, trotzdem kursieren Flyer für einen kostenlosen Kir Royal, wenn man in die Distillers Bar an der Münchner Freiheit kommt.

Ausgehen in Schwabing
:Impressionen aus der Distillers Bar

Eine Monaco-Franze-Gedächtnis-Bar will die Distillers Bar in Schwabing sein. Dagegen spricht die hohe Akademiker-Dichte und ein eigentümlicher Fanshop. Die Getränkekarte und die selbstgemachten Spirituosen dürften dem ewigen Stenz allerdings gefallen haben.

Eigentlich ist es aber auch egal, Schnaps, Weißwein, ein paar Glaserl Likör, Maibock, Sekt oder Champagner - getrunken hat er ja alles gern, der Franz Münchinger. Bleibt nur noch die Frage: Hätte er es auch gerne in der Distillers Bar getrunken, dort in der Occamstraße, wo sie sogar werben mit seinem Konterfei?

Die Farben sind dunkel gehalten an der Bar und um den Tresen herum, trotzdem bleibt es kühl und streng durchdacht: dunkles Holz an den Wänden, Steinziegel und Spiegel hinter der Bar, in die Decke eingelassene, kleine Leuchten. Die Distillers Bar ist eine Akademikerbar, das trifft nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf die Macher zu.

Als Chefs hinter der Bar stehen die Macher von Munich Distillers, die seit 2011 in München Spirituosen brennen, momentan vor allem noch Wodka. Gründer der Distillers etwa ist Betriebswirtschaftler Konstantin Graf von Keyserlingk, der Master Distiller, so steht es auf der Homepage, ist Frank Schuster - ausgebildeter Getränketechnologe von der Technischen Universität München.

Als Barchef hat Keyserlingk nun John Hofmann eingekauft, der viele Jahre im Barista war und dem Münchner Barzirkel angehört. Man merkt das an der ausgefeilten Karte, die benutzerfreundlich aufgebaut ist: Dry Cocktails, Strong Cocktails, Sour Cocktails, auf 26 Seiten sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein, natürlich auch mit hausgemachtem Wodka. Hofmann hat sich auch Spezialitäten ausgedacht, etwa den Monaco Franze Punsch: Wodka, Cointreau, Chartreuse Verte, Riesling, Moët Chandon Brut, Zucker und Früchten.

Der Monaco leuchtet hier nicht nur von der Bar, gleich links vom Eingang gibt es tagsüber Devotionalien zu erstehen: Franz-Münchinger-T-Shirts, Franz-Münchinger-Tassen, sogar ein Franz-Münchinger-Fahrrad mit Franz-Münchinger-Konterfei an den Lenkergriffen. Dies alles ist nachts ein wenig gewöhnungsbedürftig als Anblick in einer Bar, Monaco Franze selbst dürfte verwundert dreinschauen, wenn er das noch sehen könnte. Am Ende wäre es ihm aber wurscht: Das einzige, was er war, ist vergnügungssüchtig - und die Cocktails hier sind wirklich gut.

© SZ vom 08.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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