Nach dem Diebstahl von Werken aus dem Besitz des Malers Georg Baselitz im Millionenwert hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Männer erhoben. Ihnen wird Diebstahl und gemeinschaftliche Hehlerei und Betrug vorgeworfen, sagte die Sprecherin der Anklagebehörde. Darauf stehen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.
Die Anklagen seien bereits im November vergangenen Jahres den Beteiligten zugestellt worden. Bayerische Ermittler hatten im vergangenen Jahr 15 gestohlene Werke aus dem Besitz des Malers Georg Baselitz im Wert von etwa 2,5 Millionen Euro sichergestellt. Vier weitere Bilder blieben damals verschollen. Die meisten der Werke hatte Baselitz selbst gemalt, ein Teil stammte aus der Sammlung des Künstlers, der nächste Woche seinen 80. Geburtstag feiert.
Ein 40 Jahre alter Mann aus Düsseldorf soll die Werke im Zeitraum von Juni 2015 bis März 2016 bei einer Spedition in München entwendet haben, bei der die Bilder eingelagert waren. Er gab laut Staatsanwaltschaft die Werke einem damals 51-Jährigen und dessen 26 Jahre alten Sohn aus Leverkusen weiter, die sie wiederum auf Kunstmärkten anboten. Teils versuchten sie, die Werke weit unter Wert zu verkaufen. Das gelang aber nur in einem Fall.
Bei einem der Verkaufsversuche wurde eine Versicherung hellhörig und informierte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass das angebotene Bild gestohlen worden war. Danach kam rasch der Verlust weiterer Bilder ans Licht. Die drei Verdächtigen, die alle aus dem Speditionsgewerbe stammen, wurden über verschiedene Zwischenhändler im In- und Ausland ausfindig gemacht. Der Vater sitzt seit seiner Festnahme am 21. August in Untersuchungshaft. Er hatte sich bereits ins Ausland abgesetzt und wurde nach seiner Wiedereinreise dingfest gemacht.
Der in Sachsen geborene Maler und Bildhauer Georg Baselitz gehört zu den erfolgreichsten Künstlern der Gegenwart. Baselitz hat die moderne Malerei mit geprägt und sich besonders mit seinen auf dem Kopf stehenden Bildern weltweit einen Namen gemacht.
