Die älteste Lederkneipe der Nation, die Plüschecke der Stars, die herrlichste Spelunke der Stadt: Wer denkt in München gebe es nur schicken Glockenbach-Einerlei, der irrt. Die zehn kultigsten Kneipen der Stadt.
Seit die New York Times eine Lobeshymne auf die Frauenhofer Schoppenstube anstimmte, ist das Lokal auch in den USA eine Legende. Schunkeln, singen, selig sein - all das gehört zum Programm der von außen eher unscheinbaren Bar an der Reichenbachbrücke. Jede Nacht stürzt Wirtin Gerti, inzwischen über 60, mit ihren Gästen hier gemeinsam ab. Wenn andere Kneipen schon geschlossen haben, geht es im schummrigen Schoppenstüberl erst richtig los. Dann serviert Gerti Liedtexte, Schnaps und Fleischpflanzerl. Und erteilt Redeverbot. Alle sollen jetzt mitsingen - "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" zum Beispiel. Nun könnte nach fast 40 Jahren Schluss sein. Der Vermieter will Gerti kündigen. In München gingen die Fans auf die Barrikaden, sogar OB Christian Ude kam vorbei. Die Wirtin sucht nun eine neue Behausung im Glockenbach. Innen soll alles bleiben, wie es war. Noch allerdings kann in der Original-Schoppenstube geschunkelt werden.