Die Kammerspiele, das Deutsche Theater oder das Gärtnerplatztheater - Sanierungen kosten am Ende meistens mehr als gedacht. Eine ähnliche Kostenexplosion wollen die Abgeordneten des Kunstausschusses im Landtag nicht auch bei der Sanierung des Deutschen Museums erleben. "Ich will vor Überraschungen gefeit sein", sagte Michael Piazolo von den Freien Wählern zu Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums. Dieser versicherte, bei den Vorbereitungen zur Sanierung des zentralen Sammlungsgebäudes befinde man sich in der Kostenplanung von 2015. Die komplette Sanierung soll insgesamt 445 Millionen Euro kosten. Ob es doch mehr werden, kann Heckl nicht versprechen. Auch sie seien vom Bauboom betroffen. Für Ausschreibungen bekämen sie teilweise keine qualifizierten Angebote mehr. Ende des Jahres gebe es eine Analyse über mögliche Mehrkosten.
Davon sollte der Ausschuss möglichst früh erfahren, mahnte die Münchner SPD-Abgeordnete Isabell Zacharias: "Sie werden unsere Unterstützung brauchen." Abgeordnete, die nicht aus München stammen, riefen nicht gerade "Juhu", wenn schon wieder so viel Geld in die Landeshauptstadt fließe. Falls es zu Mehrkosten kommen sollte, dürfe dies nicht auf Kosten des Museumskonzepts und damit der Kultur gehen, sagte Piazolo. Wie viel das geplante Zentraldepot kosten soll, in dem zum ersten Mal alle Exponate an einem Ort gelagert werden sollen, konnte Heckl sagen: 126 Millionen. Eine "riesige Summe", räumte er ein, aber für den einzigartigen Auftrag des Deutschen Museums brauche es auch einzigartige Dimensionen. Positiv sei außerdem, dass nun die Dichtwand fertig gestellt sei. Zum ersten Mal seit hundert Jahren bekomme man jetzt keine nassen Füße mehr im Keller.