Der Weg zur eigenen Immobilie (3):Altimmobilie oder Neubau?

Wohnt man künftig in einer Altimmobilie oder kauft man etwas Neues bzw. baut man gleich? Wie so oft diktieren bei dieser Frage die persönlichen finanziellen Verhältnisse und Möglichkeiten die Antwort - aber nicht nur.

Andreas Schätzl

Wohnt man künftig in einer Altimmobilie oder kauft man etwas Neues bzw. baut man gleich? Wie so oft diktieren bei dieser Frage die persönlichen finanziellen Verhältnisse und Möglichkeiten die Antwort - aber nicht nur. Wichtig ist nun einmal auch der persönliche Geschmack, man will sich schließlich wohlfühlen in seinem künftigen Zuhause. Beide Alternativen bergen spezifische Vorteile und Risiken. Am Beispiel eines Hauskaufs bzw. -baus sollen diese exemplarisch dargestellt werden.

Der Kauf eines gebrauchten Hauses wird stets von Kompromissen und auch Risiken begleitet. Denn das Objekt, das wirklich voll und ganz zur jeweiligen persönlichen Situation und den Ansprüchen passt, gibt es nur sehr selten. Bei einem Neubau kann der Bauherr - sofern es sich nicht um ein schlüsselfertig zu übergebendes Haus handelt - letztlich sein Traumhaus auf sein Grundstück bauen, mit individuellem Grundriss und der Ausstattung, die er sich wünscht.

Für einen Neubau sprechen auch die in aller Regel niedrigeren Wohnnebenkosten. Durch die hohen Anforderungen in Deutschland sind neue Häuser mittlerweile fast immer auf dem neuesten Stand in Hinblick auf Wärmedämmung (Bodenplatte / Keller, Wände, Fenster und Türen, Dach etc.) und energiesparende Technik (Heizung, Warmwasseraufbereitung usw.). Dies wirkt sich natürlich günstig auf die Unterhaltskosten aus.

Expertenrat ist unverzichtbar

Ältere Häuser dagegen müssen Zug um Zug entsprechend nachgerüstet werden. Das kann einen Kostenvorteil beim Erwerb (je nach Alter, Zustand und Lage zwischen 20 und 30 Prozent) durchaus wieder zunichte machen. Hinzu kommt, dass üblicherweise öfters Reparaturen anfallen. Umweltgerechter Sanierungs- und Modernisierungsbedarf von Altimmobilien lässt sich meist nur von Fachleuten einigermaßen zuverlässig einschätzen.

Der berühmte erste Eindruck beim Besichtigen des Objekts kann nachhaltig täuschen, meist reicht auch die zweite oder dritte Besichtigung durch den "Laien" nicht; hier ist Expertenrat von Bausachverständigen und / oder Energieberatern unverzichtbar. Die geben nicht nur Auskunft über den zu erwartenden Sanierungsaufwand, sondern auch darüber, ob das Anwesen vor diesem Hintergrund überhaupt seinen Preis wert ist. Versteckte Schäden mit entsprechenden Folgekosten (etwa feuchte Wände oder ein schadhaftes Dach) sollten auf diesem Wege ebenfalls aufgedeckt werden.

Gebrauchte Immobilie heißt: berechenbare Kalkulation

Solche Expertisen können also durchaus zu Enttäuschungen führen: wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass das Gebäude nicht erhaltenswert ist. Aber hier gilt die alte Volksweisheit: lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Andererseits steht bei einer gebrauchten Immobilie zumindest der Preis für Haus und Grundstück plus Kaufnebenkosten fest. Potenzielle Verzögerungen beim Bau, dadurch steigende Kosten oder auch - keineswegs selten - der Konkurs des Bauunternehmers mit allen unangenehmen Folgen fallen weg.

Nicht zu unterschätzen: die Bauvorschriften. Es ist beim Kauf eines Grundstücks keineswegs sicher, dass darauf ein Traumhaus nach eigenem Gusto errichtet werden darf. Um Fehleinschätzungen zu vermeiden, sollte man sich unbedingt vorher über zulässige Bauvorhaben informieren.

Einmal mehr gilt: Altimmobilie oder Neubau? Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn in Frage kommt und kommen kann. Eine Pauschalantwort gibt es nicht.

Neubauprojekte in München und Umgebung

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