Der Münchner Presseball:Dornröschen in Rot

Lesezeit: 1 min

Journalisten tragen gerne Smoking, können tanzen und stellen keine anstrengenden Fragen. Beim Presseball sah es zumindest so aus.Mit Bildergalerie

Christina Maria Berr

Alle Journalisten tragen gerne Smoking, können tanzen und stellen keine anstrengenden Fragen. Am Freitagabend sah es zumindest für einige Stunden ganz danach aus: Im Deutschen Theater fand der Presseball statt.

Ein Tanz in Ehren - Edmund Stoiber mit seiner Frau. (Foto: Foto: Catherina Hess)

Die Zeiten seien schließlich ideal für einen Ball, meint Hanns-Jörg Dürrmeier in seiner Begrüßung und die bayerische Politik sei "auf schmerzliche Weise wieder höchst interessant geworden." Dann verrät der Gesellschafter des Süddeutschen Verlags und Ehrenvorsitzende des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger den anwesenden Fotografen und Reportern auch gleich, an welchem Tisch Edmund Stoiber sitzt.

Dem Ministerpräsidenten an Tisch 15 war wohl dieses Jahr die Presse lieber als die CSU. Er gehe jedes Jahr auf drei, vier Bälle, meinte er. Der Filmball sei immer darunter und: "Der Nürnberger CSU-Ball oder eben der Presseball."

Tanzen inmitten von Medienleuten, das mache ihm nichts aus: Nach mehr als 30 Jahren Politik sei er "durch nichts mehr zu erschüttern". Sagt's und wagt sich mit seiner Frau gleich mal auf die volle Tanzfläche.

Dort wirbelt bereits Alois Glück seine Tochter herum - ein Journalist unter Journalisten. Später bekommt der Präsident des Bayerischen Landtags - ein ehemaliger Agrarfachjournalist - für seinen fairen Umgang mit der Presse die goldene Feder überreicht.

Laudator Thomas Morawski ist ebenfalls fair: Der hochgewachsene stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbands geht fürs gemeinsame Foto in die Knie. Glück, nun auf Augenhöhe, lacht.

Das Odeon Tanzorchester und das Eddy Miller Orchester spielen Walzer, Foxtrott und Quickstepp, dann wird's poppig: Die Band "Münchener Freiheit" kommt und weckt Jugenderinnerungen, wie Klaus Josef Lutz, Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags, meint.

An der Bar vor dem Silbersaal sitzen ein paar Dornröschen in Rot und Schwarz und warten vergeblich auf einen Tanzprinzen. Dann ist's auch schon Mitternacht. Zeit für die Tombola. An den Balkonen wird's eng. Schließlich lockt der Hauptpreis, ein Auto. Glücksfee Karin Stoiber zieht die Gewinner. Sie selbst, meint sie, habe noch nie etwas gewonnen. Ihr Hauptpreis sitze doch an Tisch 15, meint der Moderator. Der Hauptpreis lächelt.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: