Denning:"Nein" mit Hintertürchen

Firma kann vielleicht doch im Grüngürtel erweitern

Von Ulrike Steinbacher, Denning

Die Deutsche Plasser Bahnbaumaschinen GmbH darf ihre Firmenzentrale im Grüngürtel an der Friedrich-Eckart-Straße nicht erweitern - vorerst einmal zumindest nicht. Den Antrag, für das Areal ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten, also Rahmendaten für eine Entwicklung festzulegen, hat der Planungsausschuss jetzt abgelehnt. Leicht gefallen ist das den Stadträten offenbar nicht, denn vor der Entscheidung war das Thema zweimal vertagt worden, und auch jetzt steht dem Unternehmen für die Expansion noch ein Hintertürchen offen.

Doch der Reihe nach. Am Standort in Denning beschäftigt die Deutsche Plasser gut 100 Mitarbeiter. Dort sind Verwaltung, Logistik, Werkstätten und Lager untergebracht. Das Unternehmen hat seit den Sechzigerjahren von den Erben der Konservenfabrik Friedrich Eckart Flächen gepachtet und seine Zentrale nach und nach erweitert, größtenteils ohne Genehmigung. Die Stadt legalisierte nachträglich einen Teil der Schwarzbauten, allerdings zeitlich befristet und mit dem Ziel, dem Unternehmen Zeit für die Suche nach einem neuen Standort zu geben.

Umziehen - sei es an den Hüllgraben in Daglfing oder an die Rupert-Bodner-Straße in Langwied - will die Deutsche Plasser aber nicht. Stattdessen beantragte sie einen Bebauungsplan für das Firmengelände an der Friedrich-Eckart-Straße, und genau das hat der Planungsausschuss jetzt abgelehnt. Zum einen weil die Firmenzentrale mitten im regionalen Grünzug liegt, den die Stadt von Versiegelung freihalten will. Zum anderen weil das Unternehmen gar nicht Eigentümer aller Flächen ist, für die es eine Planung fordert.

Genau da haben SPD und CSU mit einem Änderungsantrag ein Hintertürchen für das Unternehmen eingebaut: Das aktuelle Vorhaben ist zwar jetzt abgelehnt, aber die Deutsche Plasser kann mit neuen Plänen wieder vorstellig werden, wenn sie das betroffene Areal kauft. Eine Expansion im Grünzug ist damit also "nicht für alle Zeiten ausgeschlossen", fasst Planungssprecher Martin Klamt die Entscheidung zusammen.

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