"München grüßt seine Partnerstadt Kiew", steht auf dem großen Transparent. Die Delegation aus Deutschland steht an der Uferpromenade des Dnepr, 20 Menschen sind angereist, um den Kiewer Christopher Street Day (CSD) zu unterstützen. Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) sind in der ukrainischen Hauptstadt am Samstag zum zweiten Mal auf die Straße gegangen, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Auf Fotos sieht der Demonstrationszug mit 400 Teilnehmern friedlich aus. Die Sonne scheint, es wird viel gelacht. Doch die Unterstützer aus Deutschland sind an diesem Tag in Lebensgefahr. Tausende Polizisten versuchen die Demonstranten bei ihrem "Marsch der Gleichheit" zu schützen - vor rechtsextremen Homosexuellen-Gegnern. Doch die Polizisten können nicht verhindern, dass die Gegner des Marsches die Linien durchbrechen und die Demonstranten "mit Feuerwerkskörpern, Messern und Schraubenziehern" angreifen, teilt Conrad Breyer, Koordinator der CSD-Kooperation zwischen München und Kiew, mit. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax werden neun Beamte der Bereitschaftspolizei verletzt, ein Polizist schwer. In anderen Berichten heißt es, dass auch vier Demonstranten verletzt worden sind. "Zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten sind verfolgt und verprügelt worden; den ganzen Tag über zogen Mitglieder des militaristischen Rechten Sektors durch die Stadt", so Breyer.
Demonstration:Verfolgt und verprügelt
Beim Christopher Street Day in Kiew auch Münchner in Gefahr
Von Thomas Anlauf
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