Demonstration:"Stoppt das Patent auf die arme Sau!"

Vom Marienplatz zum Patentamt: In München demonstrierten Landwirte und Umweltverbände gegen das umstrittene Schweinepatent.

Susanne Popp

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1000 Bauern haben gemeinsam mit Umwelt- und Entwicklungsorganisationen am Mittwoch auf dem Münchner Marienplatz demonstriert. Unter dem Motto "Kein Patent auf Leben!" zeigten sie ihre Ablehnung gegen das Schweinepatent eines US-Agrarkonzerns.

Text und Fotos: Susanne Popp

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Das umstrittene Patent EP 1651777 soll mittels einer Genanalyse die Zucht von Schweinen mit besserem Fleisch ermöglichen. Gegner fürchten nun, die Firma könne Ansprüche auf alle Schweine erheben, die das Gen von Natur aus in sich tragen. Die Bauern müssten dann Gebühren zahlen.

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"Es darf nicht passieren, dass Konzerne Patente auf Gene der Schöpfung erheben. Sonst wird die Landwirtschaft zu einer einzigen Gelddruckmaschine der Konzerne", befürchtet CSU-Kommunalpolitiker Anton Forstner aus Rosenheim. "Das Patent auf Schweine wäre ja nur der Anfang. Ein Ende ist nicht abzusehen."

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"Wir wollen Druck auf große Firmen ausüben und ihnen zeigen, dass sie nicht alles machen können", sagt Martin Schleyer. Der Sohn eines Biobauern aus Unterfranken ist zur Demonstration nach München gekommen, um auf "das Problem Gentechnik aufmerksam zu machen".

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Die Entwicklungsorganisation Misereor fürchtet, dass derartige Patente die weltweite Ernährungsknappheit verschärfen. Bauern in Ländern der Dritten Welt würden so die Rechte an ihrem eigenen Saatgut verlieren und der Anbau würde sich verteuern.

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Landwirte aus allen umliegenden Landkreisen sind zur Demonstration in die Landeshauptstadt gekommen. Sie trugen Transparante, auf denen stand: "Rettet unsere Saaten vor den Patentpiraten", "Nein zu Patenten auf Pflanzen und Tiere" oder riefen zu Zivilcourage in ihrem Heimatkreis auf.

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Das Schweinepatent ist nur ein Beispiel von vielen: Auf Brokkoli, Tomaten und Verfahren zur Zucht von Milchkühen wurden bereits Patente erteilt. Und in ganz Europa sind inzwischen hunderte von Patentanträgen auf die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren angemeldet. Auch darauf wollten die Demonstranten aufmerksam machen.

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Greenpeace und die Initiative "Kein Patent auf Leben!" berichten, dass allein seit 2007 etwa 40 Patente auf die Zucht von Nutztieren angemeldet wurden. Deshalb war die Botschaft aller Teilnehmer der Münchner Demonstration eindeutig: "Keine Patente auf Lebewesen und ihre Gene!"

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Josef Pontele aus Oberhausen besitzt einen Milchbauernhof. Er lehnt Gentechnik grundsätzlich ab. "Ein Patent auf Leben kann den Hunger nicht stillen und Gentechnik bringt uns in dieser Hinsicht meiner Meinung nach nicht weiter."

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Bei strahlendem Sonnenschein zogen die Demonstranten vom Marienplatz zum Europäischen Patentamt in der Erhardstraße. Bis zu einem abschließenden Urteil im Einspruchsverfahren wird es dort allerdings noch dauern.

Text und Fotos: Susanne Popp

(sueddeutsche.de/sonn)

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