Die Vermessung des Erfolgs findet diesmal im Audimax der Münchner Universität statt. Dabei spielen Publikumszahlen eine wichtige Rolle: Die gut 800 Besucher, ein repräsentativer Querschnitt aus reiferer Jugend und jungen Leuten, hat sich durch das eisige Wetter nicht abschrecken lassen.
Man stürmt die Sitzreihen und beweist, dass die Erfolgszeichen günstig stehen für den Autor Daniel Kehlmann. Der vielfach preisgekrönte Dreißiger, der den Ruhm eines Wunderkindes ablehnt - dafür sei er zu alt -, stellt sein jüngstes Werk "Ruhm" im Gespräch mit Knut Cordsen vor.
Hinter dem ironischen Romantitel taucht ein verbrauchtes Universum auf, in dem sich Geschichten mit Geschichten und weiteren Geschichten vernetzen. Leser, die sich in "Ruhm" von einer Person zur nächsten hangeln, geraten in eine Gegenwart, die aus den Fugen ist - Handy, Computer, Internet herrschen hier.
Dem Audimax-Publikum jedenfalls bereitet die Suche nach Figuren und Verknüpfungen detektivisches Vergnügen bereitet.