Daglfing:Es wird voll

Daglfing: Die Bahn wiegelt ab: Gravierende Auswirkungen auf die Schrankenschließzeiten in Daglfing werde es durch die Bauarbeiten nicht geben.

Die Bahn wiegelt ab: Gravierende Auswirkungen auf die Schrankenschließzeiten in Daglfing werde es durch die Bauarbeiten nicht geben.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Wegen Bauarbeiten fahren in den Sommerferien alle S-Bahnen zum Flughafen über die S 8-Strecke

Von Ulrike Steinbacher, Daglfing

Manchmal funktioniert der viel zitierte Schmetterlingseffekt auch umgekehrt, dann löst eine große Ursache an einem Ende der Stadt auch noch kleine Auswirkungen am anderen Ende aus. So kommt es, dass der Schienenausbau auf der Bahnstrecke München-Regensburg die Daglfinger Busfahrgäste beeinträchtigt. Diesen Sommer sperrt die Bahn 33 Kilometer Gleise zwischen Feldmoching und Freising - komplett für sechs Wochen während der gesamten Ferien. Das hat zur Folge, dass die Flughafen-S-Bahn S 1 nicht zwischen Freising und dem Ostbahnhof verkehrt. Vielmehr startet sie in Feldmoching, durchquert die Innenstadt und fährt vom Leuchtenbergring auf der Strecke der anderen Flughafenlinie S 8 Richtung Airport. Diese Baustellen-S 1 hält nicht an den drei Bahnhöfen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen. Sie verkehrt zwischen 6 und 23 Uhr im 20-Minuten-Takt.

Im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen wirft das die Frage auf, welche Auswirkungen die zusätzlichen Züge "für die Passierbarkeit der Bahnübergänge in Daglfing und Englschalking mit sich bringen werden". Speziell die Busse nach Daglfing, so befürchten die Stadtviertelvertreter, könnten Probleme bekommen, ihre Fahrpläne einzuhalten. Auf Antrag der CSU fordert der BA eine Lösung.

Das Problem hat organisatorische Tücken, denn die Buslinien 183, 188 und 189, die den Daglfinger Bahnhof ansteuern, gehören zur Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die S-Bahn dagegen zur Deutschen Bahn. Doch die Sprecher beider Verkehrsunternehmen sind sich einig, dass es keine großen Probleme geben wird. Die Schrankenschließzeiten auf der S 8-Trasse "dürften sich im wesentlichen nicht gravierend verändern", erklärt der Bahnsprecher. Dort werde ja auch Güterverkehr abgewickelt, und dessen "Zeitslots" würden während der Bauzeit auf die zusätzlichen S-Bahnen umverteilt. "Unsere Güterverkehrskunden wissen, dass da die S-Bahn Vorrang hat", sagt der Sprecher. Außerdem seien während der Ferien deutlich weniger Pendler unterwegs - in Bus und Bahn ebenso wie auf der Straße.

MVG-Sprecher Matthias Korte sieht das ähnlich. Der Bus 183 habe auf beiden Seiten der Gleise Haltestellen, "sodass die Fahrgäste immer die Möglichkeit haben, in Fahrtrichtung vor der geschlossenen Schranke auszusteigen". Für die Linien 188 und 189 wiederum sei Daglfing West Endstation. Östlich der Schienen lägen nur Wendeschleife und Parkplatz des Busses. Denn dafür sei auf der Westseite kein Platz. Daher rechnet Korte zwar mit Beeinträchtigungen. "Allerdings wurde die Baustelle ja nicht umsonst in die Ferienzeit gelegt."

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