Dachauer Straße:Brennende Matratze schuld an Feuer in Dachauer Straße

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Die Rückseite des Brandhauses: Etliche Bewohner flüchteten nach oben auf das Dach und konnten über eine Feuerleiter nach unten klettern. (Foto: Imago)
  • Bei einem Brand in der Dachauer Straße sind drei Menschen ums Leben gekommen.
  • Das Bayerische Landeskriminalamt hat nun die Spurensicherung abgeschlossen. Das Feuer ist relativ sicher auf eine brennende Matratze zurückzuführen.
  • Die Befragung der fast hundert in dem Gebäude gemeldeten Bewohner ist aber schwierig. Viele sprechen kein Deutsch oder wohnen gar nicht dort.

Von Susi Wimmer

Einen Tag nach dem verheerenden Brand an der Dachauer Straße hat das Landeskriminalamt seine Tatortarbeit abgeschlossen, jetzt warten die Ermittler auf das Fachgutachten. Doch für die Fahnder steht fest, dass das Feuer auf eine brennende Matratze zurückzuführen ist, die zwischen dem zweiten und dritten Stock im Treppenhaus gelagert war. Bei dem Brand waren am Mittwoch um 2 Uhr früh ein 37 Jahre alter Mann sowie seine 16 und 9 Jahre alten Töchter ums Leben gekommen.

War es eine fahrlässige Brandstiftung, hat also jemand etwa eine Zigarettenkippe unachtsam weggeworfen? Oder hat ein Täter ganz bewusst die Matratze im Gang in Brand gesetzt? Um diese Frage zu klären, müssen die Brandfahnder der Polizei alle Bewohner befragen.

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Das allerdings ist nicht so ganz einfach. 97 Menschen sind offiziell in dem Haus gemeldet. "Aber viele, die dort gemeldet sind, wohnen gar nicht da", sagt Polizeisprecher Florian Hirschauer. Und viele der dort angetroffenen Bewohner sprechen kein Deutsch, es müssten Dolmetscher bestellt werden, "die Vernehmungen ziehen sich". In dem Haus hatte es nach SZ-Informationen schon zweimal gebrannt, allerdings konnte man das Feuer immer rechtzeitig löschen. Einen Brandstifter fand man nie.

Diesmal allerdings steckte die brennende Matratze das komplette Treppenhaus in Brand. Die hölzernen Geländer und Stufen brannten in dem kaminartigen Treppenhaus wie Zunder. Den meisten Bewohnern war der Fluchtweg abgeschnitten, sie flüchteten über das Dach. Ein 37 Jahre alter Mann bemerkte den Brand offenbar zu spät. Er und seine beiden Töchter versuchten noch vor den Flammen zu flüchten, doch vergeblich. Die Mutter der Kinder, die sich gerade in ihrer Heimat Bulgarien aufhielt, wurde mittlerweile vom Tod ihrer Familie unterrichtet.

© SZ vom 04.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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