Zwei Straßenlaternen sind schon seit einiger Zeit installiert am äußeren Weblinger Weg, von dieser Woche an wird dort nun auch die lange geplante Mittelinsel auf Höhe von Steinkirchen errichtet. Zusätzlich wird der Fußgängerüberweg am Ortsausgang wieder aktiviert und eine Einfädelspur für Radler am Ende des Radwegs markiert. Nur zwei Wochen sollen die Baumaßnahmen dauern, danach können Fußgänger und Radfahrer endlich die viel befahrene Ausfallstraße sicher queren. Das Maßnahmenpaket, das jetzt in kurzer Zeit realisiert wird, haben vor zwei Jahren bereits Anwohner gemeinsam mit Planern des Stadtbauamts erarbeitet. Auch wenn es bis zur Realisierung nun ein wenig gedauert hat, sind die Bürger nach wie vor überzeugt vom Ergebnis. "Eine konstruktive Lösung für mehr Sicherheit", sagt Anwohner-Sprecher Johannes Schmidbauer. Als "tolles Beispiel für gelungene Bürgerbeteiligung" lobte auch Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) bei der Bürgerversammlung für Etzenhausen das Projekt. "Ich freue mich sehr und bin erleichtert, dass Stadt und Bürger mit Ausdauer, Beharrlichkeit und vor allem im Miteinander eine Lösung gefunden haben, die alle zufriedenstellt."
Tatsächlich werden in der Stadt immer mal wieder Mittelinseln errichtet, um das Überqueren viel befahrener Straßen für schwächere Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten. Solche Einbauten gehören schon zum alltäglichen Geschäft des Bauamts, möchte man meinen. Doch die dreiteilige Maßnahme, die jetzt am Weblinger Weg entsteht, ist dennoch bemerkenswert. Denn das Ringen um mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger hat dort eine lange Vorgeschichte. Immer wieder haben in den vergangenen Jahren die Anwohner des vom Durchgangsverkehr enorm belasteten Weblinger Wegs verschiedene Planungen für Verkehrsverbesserungen abgewehrt. Alle Überlegungen stießen auf Vorbehalte und Misstrauen, weil die Bürger 2010 nur durch massive Proteste verhindern konnten, dass ihre Straße umgebaut und verbreitert wird. Aber nichts fürchten die Anwohner mehr, als dass noch mehr Verkehr in die jetzt schon enorm belastete Straße geführt werden könnte. Daher wurde jede geplante Veränderung des Status Quo kritisch hinterfragt. Auch die 2015 vorgestellte Idee einer Mittelinsel stieß bei den Anwohnern nicht etwa auf Begeisterung, sondern erneut auf Kritik. Denn für die zunächst weiter stadteinwärts geplante Querungshilfe hätten nach ursprünglicher Planung die Fahrbahn verlegt und elf Parkplätze aufgelöst werden müssen. Dann könnte der Verkehr noch ungehinderter durch ihre Straße donnern, so die Sorge der Anlieger. Doch die haben nicht nur protestiert, sondern umgehend ein eigenes Konzept mit zwei Verkehrsinseln erarbeitet. Gemeinsam ist es Bürgern und Stadtverwaltung dann gelungen, aus allen Vorschlägen ein konsensfähiges Konzept zu erarbeiten. Genau das wird nun umgesetzt: Damit Radler stadteinwärts sich in den fließenden Verkehr am Ende des Radwegs einordnen können, werden zwei Parkplätze aufgelöst, der Bordstein abgesenkt, die Fahrbahn rot markiert. Dann wird der früher bereits bestehende Fußgänger-Überweg am Ende des Wohngebiets wieder aktiviert. Sichtbarste Maßnahme ist eine nachts beleuchtete Mittelinsel, die nun auf Höhe des Feldwegs Richtung Steinkirchen entsteht. Dort sollen künftig Spaziergänger und Jogger die viel befahrene Durchgangsstraße sicher queren können. Und irgendwann auch wieder Friedhofsbesucher, sobald der Bahnübergang dort gesichert und der Eingang zum Waldfriedhof wieder eröffnet wird.
Durch den Einbau der Mittelinsel wird die Fahrbahn nicht schmaler. Dennoch erhoffen sich die Anwohner als Nebeneffekt, dass Autofahrer und vor allem Lenker von Schwerfahrzeugen stadteinwärts bei der Mittelinsel abbremsen und damit die Lärm- und Abgasbelastung der Anwohner zurückgeht. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. In der Bauzeit muss je eine Fahrbahn gesperrt werden, so dass mit Behinderungen zu rechnen ist. Autofahrer sollten den Weblinger Weg um Ostern herum am besten großräumig umfahren.