Auf der Würm:Quietschvergnügt

Auf der Würm: Abflug! SPD-Fraktionssprecherin Hiltraud Schmidt-Kroll schickt 200 Gummienten auf eine rasante Fahrt über die Würm. Die Enten-Fans müssen sich beeilen, um mit ihnen am Ufer Schritt zu halten.

Abflug! SPD-Fraktionssprecherin Hiltraud Schmidt-Kroll schickt 200 Gummienten auf eine rasante Fahrt über die Würm. Die Enten-Fans müssen sich beeilen, um mit ihnen am Ufer Schritt zu halten.

(Foto: Toni Heigl)

Das 1. Karlsfelder Entenrennen Aktion begeistert vor allem die Kinder

Die Begeisterung des Publikums war riesen groß beim "1. Karlsfelder Entenrennen", vor allem bei den Kindern. 200 quietschgelbe Gummienten rauschten am Samstagnachmittag über die Würm, erst im Pulk, dann in einer immer länger werdenden Kolonne, kopfüber, schwanzunter, durch einige wüste Strudel und Stromschnellen. Den Schnabel vorne hatte am Ende das Gummitier mit Startnummer 21. Es schaffte die etwa eineinhalb Kilometer lange Strecke in 15 Minuten, was einer für Entenverhältnissen flotten Durchschnittsgeschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde entspricht. Entsprechende Hektik herrschte am Wegesrand: aufgeregte Kindern, rennende Eltern, Hunde, klingelnde Radfahrer.

Kulturreferentin Ingrid Brünich (CSU) und SPD-Fraktionschefin Hiltraud Schmidt-Kroll kippten die nummerierten Enten kurz nach 14 Uhr aus einem Sack von der Brücke am Wehrstaudenwehr in die Würm. Im gelben Gewimmel schwammen auch kunstvoll bemalte Exemplare: Enten mit Edding-Tattoos, Enten mit Halsschleifchen, Enten mit Krönchen, und Ludwig Fischer war mit einer Punk-Ente am Start, inklusive Irokesen-Haarschnitt und Blech-Ohrringen. Beinahe wäre das historische Ereignis ins Wasser gefallen: Das Fangnetz an der Ziellinie wurde vor dem Start von einem antreibenden Baumstamm zerstört. Hiltraud Schmidt-Kroll berichtete von einer eilig anberaumten Krisensitzung. Kurzerhand wurde ein Maschendrahtzaun durch die Würm gespannt, und Helfer postierten sich mit Keschern, um die Enten abzufischen, bevor die Strömung sie durch die Zaunmaschen drückt. Das passierte einige Male, Entenjäger Peter Oberbauer gelang es aber, alle entfleuchten Exemplare wieder einzufangen, bevor sie sich davon machen konnten Richtung Isar, Donau und schließlich ab in den Süden, ans Schwarze Meer.

Das Heimatmuseum Karlsfeld hatte das Entenrennen eigentlich nur als Werbegag zur Eröffnung seiner Sonderausstellung veranstaltet, Thema: die Geschichte der Karlsfelder Gewässer. Doch das Entenrennen hat so eingeschlagen, dass eine Wiederholung nicht ausgeschlossen erscheint. "Eine Neuauflage könnte ich mir schon vorstellen", sagte Hiltraud Schmidt-Kroll. "Die Leute waren begeistert." Und natürlich hatte sie selbst auch eine Ente am Start. Ehrensache.

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