Zu wenig Interesse:Rückzug aus der Ferien- und Freizeitbetreuung

Zu wenig Interesse: Schwierige Suche nach Erziehern: Josef Baumgartner, Bürgermeister.

Schwierige Suche nach Erziehern: Josef Baumgartner, Bürgermeister.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

"Denk mit!" beendet Zusammenarbeit mit der Grundschule Schwabhausen, kümmert sich aber weiter ums Mensa-Essen

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Im Bereich der Kinderbetreuung in Schwabhausen gibt es einige Änderungen. Das haben Vertreter von "Denk mit!", dem Träger von Krippe, Hort und Kindergarten an der Agricolastraße, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitgeteilt. Demnach gibt "Denk mit!" die Kooperation mit der Grundschule auf, wo der private Träger bislang als Partner für den Freizeitbereich der Ganztagskinder tätig war. Auch bei der Ferienbetreuung, die bisher angeboten wurde, wird sich einiges ändern: Wegen zu geringer Anmeldungszahlen soll die Ferienbetreuung künftig dem Hort angegliedert werden.

Gebietsleiter Matthias Albrecht und Adrian Storp von der Geschäftsleitung von "Denk mit!" legten in der Sitzung des Gemeinderats die Gründe für ihren Rückzug aus der Zusammenarbeit mit der Schule dar: Es habe sich um eine für sie neue Aufgabe gehandelt, die außerhalb ihres eigentlichen Kompetenzbereichs liege. Sie hätten als Träger nur "eingeschränkte Möglichkeiten" gehabt, das aktuelle Konstrukt sei "langfristig nicht tragfähig". Für das Mensa-Essen der Ganztagskinder will "Denk mit!" allerdings weiterhin sorgen; es werde, trotz Wechsel des Caterers, in gewohnter Qualität geliefert.

"Neuland" für "Denk mit!" sei auch die Ferienbetreuung, die man übernommen habe, sagte Albrecht. Das Interesse der Eltern sei bislang geringer als angenommen. Statt mindestens 15 Kindern, mit denen man gerechnet habe, seien in den Ferien bislang nur jeweils zwischen fünf und zehn Kinder angemeldet worden. Künftig solle die Ferienbetreuung deshalb in den Hortbetrieb eingegliedert werden. Dies ermögliche, auf Personal aus der Hortbetreuung zuzugreifen und biete gleichzeitig den Vorteil erweiterter Buchungszeiten. Die Kosten pro Betreuungstag steigen leicht an auf künftig 15 Euro pro Kind. Nicht mehr ausreichend wegen der geringeren Betreuungszahlen ist auch der Betrag von 7500 Euro, den die Gemeinde bislang zur Ferienbetreuung beigesteuert hat. Über die Frage einer Aufstockung sollte in nicht-öffentlicher Sitzung beraten werden.

Positives konnten die Vertreter von "Denk mit!" über die Entwicklung der Zahlen im Krippen- und Kindergartenbereich berichten; lediglich im Hort ist demnach ein leichter Rückgang festzustellen. So sind vor allem die Krippenplätze in Schwabhausen stark gefragt: Im Herbst 2016, als "Denk mit!" die Trägerschaft im Kinderhaus und dem Kindergarten an der Agricolastraße übernahm, besuchten lediglich 30 Kinder die Krippe, bis September wird sich diese Zahl voraussichtlich auf 41 erhöhen. Voll ausgebucht ist der Kindergarten: Statt wie jetzt 107 werden ihn von Herbst an 125 Kinder besuchen. Mit 45 Buben und Mädchen, die im Hort betreut werden, rechnet "Denk mit!" von September an.

Erhöht hat sich mittlerweile auch die Zahl der Mitarbeiter, mit denen "Denk mit!" arbeitet. In Krippe und Hort habe sich die Mitarbeiterzahl von neun auf jetzt elf pädagogische Fachkräfte und eine Praktikantin erhöht, teilten Albrecht und Storp mit, während man im Kindergarten mit neun Mitarbeiterinnen und drei Praktikanten gestartet sei und jetzt 14 Mitarbeiterinnen und vier Praktikanten beschäftige.

Matthias Albrecht bestätigte allerdings, dass es um die Osterzeit dennoch zu Engpässen beim Personal gekommen sei und antwortete damit auf Kritik aus den Reihen der Gemeinderäte, die von Elternbeschwerden berichteten. Es sei enorm schwierig, geeignetes Personal zu bekommen, sagte Albrecht und betonte, dass man bei "Denk mit!" über dem vorgeschriebenen Mindestschlüssel liege, in Fällen von mehreren gleichzeitigen Krankheitsfällen beim Personal aber trotzdem Probleme bekomme.

Nicht nur die Suche nach Personal ist schwierig, auch die nach Trägern für Betreuungseinrichtungen. So habe sich kein Träger für eine von einer Elterninitiative gewünschte Mittagsbetreuung gefunden, berichtete Bürgermeister Baumgartner (FW) in der Sitzung. Jetzt wollen einige Eltern die Sache selber in die Hand nehmen. Der Gemeinderat erklärte sich damit einverstanden. Im kommenden Jahr soll erneut eine Bedarfsabfrage unter den Eltern erfolgen und die Trägersuche fortgeführt werden.

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