Weihnachtsgeschichten:Ein Romantiker

Weihnachtsgeschichten: Der örtliche Nachwuchspolitiker der Freien Wähler liebt das Fest der Nächstenliebe - und seit einigen Jahren auch das Schreiben.

Der örtliche Nachwuchspolitiker der Freien Wähler liebt das Fest der Nächstenliebe - und seit einigen Jahren auch das Schreiben.

(Foto: oh)

Nachwuchspolitiker Markus Erhorn entdeckt sein Schreibtalent

Von Julian Erbersdobler

Die kleine Anneli zieht das ganze Jahr mit ihrer Familie von einem Volksfest zum nächsten. Die Wiedemanns führen ein Leben im Wohnwagen, ein Leben für ihre Wildwasserbahn, die zu der Schaustellerfamilie gehört wie ihr Nachname. Wenn jemand die "staade" Weihnachtszeit nötig hat, dann sie. Besonders Anneli kann es kaum erwarten, die Sesshaftigkeit und Ruhe, den Zauber und die Geschenke. Dieser Aspekt verbindet die Protagonistin mit dem Autor der Weihnachtsgeschichte, dem Erfinder von Anneli, Markus Erhorn. Der örtliche Nachwuchspolitiker der Freien Wähler liebt das Fest der Nächstenliebe - und seit einigen Jahren auch das Schreiben. "Ich habe schon immer ein großes Fable für Weihnachten", sagt der 26-Jährige. Daher habe er seine Eltern schon als kleiner Bub in den Sommerferien gefragt, wann es denn endlich wieder soweit sei: Weihnachten.

Die SZ stellt in einer Serie bis zum Heiligabend Menschen aus dem Landkreis mit ihren persönlichen Weihnachtsgeschichten vor. Markus Erhorn hat die Geschichte "Weihnachten bei den Schaustellern" geschrieben und sie jetzt auf dem Pasinger Christkindlmarkt vorgelesen.

Er bezeichnet sich und seine Vorstellung der Adventszeit als "kitschig". Das hört man auch aus seinen Geschichten heraus. "Es ist die Zeit zum Träumen und Nachdenken." Und damit gerade für Politiker, die auch mal mit harten Bandagen kämpfen, ein, wie es der Dachauer nennt, willkommenes "Kontrastprogramm". Genau wie das Schreiben, das ihn schon seit dem Deutschunterricht fasziniert. Im Jahr 2005 nimmt Markus Erhorn an einem Schreibwettbewerb der Stadt Dachau teil, wird Zweiter und treibt sein Hobby voran. Fast zeitgleich kandidiert er zum ersten Mal für den Dachauer Jugendrat, nachdem er Michael Moores "Stupid White Men" liest. Ein satirisches Buch über George W. Bush, Lobbyismus und mangelnden Umweltschutz in Amerika. Zudem sei in seiner Familie schon immer über Politik diskutiert worden, so Erhorn.

Heute ist er Bezirksvorsitzender der Jungen Freien Wähler von Oberbayern und stellvertretender Ortsvorsitzender seiner Partei in Dachau. Was er sich politisch vom Christkind wünscht? "Die Umgehungsstraße für Dachau. Das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk", sagt er mit einem Augenzwinkern. Doch ist das Fest der Nächstenliebe für ihn viel mehr als nur Geschenke. "Es geht vor allem um die Atmosphäre und das Beisammensein." Fester Bestandteil sei auch der abendliche Spaziergang in die Altstadt zur Christmette an Heiligabend.

Markus Erhorn bezeichnet sich in seiner Rolle als Weihnachtsromantiker und Geschichtenschreiber als "Exot" in einem harten Geschäft, der Lokalpolitik. Ein Exot, den es glücklich macht, wenn ein Familienvater auf dem Pasinger Christkindlmarkt nach einer Lesung auf ihn zukommt und sich bedankt, weil die Geschichte seinen Kindern gefallen hat.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: