Waldkindergarten:Lernen und spielen in der Natur

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Auf dem Gelände zwischen Stadtweiher und Schinderkreppe, wo bereits der Bauwagen des Integrationskindergartens steht, soll bald ein zweiter stehen. (Foto: Toni Heigl)

Dachau bekommt eine neue Betreuungseinrichtung. 25 Kinder sollen sie von Mai an besuchen.

Von Jeannette Oholi, Dachau

Nachdem die Pläne schon seit mehreren Jahren kursieren, aber bisher nicht verwirklicht werden konnten, wird es nun doch einen Waldkindergarten in Dachau geben. Träger ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kinder und Jugend gGmbH, ein Unternehmen der Arbeiterwohlfahrt des Kreisverbandes Dachau e.V. Der erste Waldkindergarten in Dachau soll an der Schinderkreppe in Dachau-Süd nahe dem Stadtweiher entstehen und im Mai in Betrieb genommen werden.

Der Waldkindergarten bietet eine schnelle und kostengünstige Lösung für die große Nachfrage nach Plätzen in Kindertagesstätten. Bei dem Grundstück für den Waldkindergarten handelt es sich um einen öffentlichen Grund. Die Stadt Dachau erlaubt die Nutzung der Fläche. "Bis zur Inbetriebnahme des Kindergartens vergibt das Landratsamt eine Betriebserlaubnis, der nichts im Weg steht", sagt Marina Braun, stellvertretende Vorsitzende des Awo-Kreisverbandes Dachau e.V. Es soll eine Waldkindergartengruppe für bis zu 25 Kinder im Alter von zweieinhalb Jahren bis zum Schuleintritt geben. Ein Bauwagen mit Bio-Toilette, Wasserspendervorrichtung und Herdplatte, dient den Kindern als Schutz vor extremer Witterung.

"Es ist alles da für die Kinder: Wasser, Laub, Nadelbäume und Tiere", sagt die Leiterin

Zwei Pädagogen werden die Kinder betreuen. Eine der Fachkräfte ist Doris Hussendörfer. Die erfahrene Waldpädagogin, die vorher in Friedberg gearbeitet hat und nun den Waldkindergarten in Dachau leiten wird, ist überzeugt vom Konzept. "Ich merke in der Arbeit mit den Kindern im Waldkindergarten, wie nachhaltig die Arbeit ist. Die Kinder profitieren sehr davon", sagt Hussendörfer. Das Gelände an der Schinderkreppe habe sie sich schon mehrmals angeschaut. "Es ist alles da für die Kinder: Wasser, Laub, Nadelbäume und Tiere." Die Kinder sollen ganzjährig in der Natur sein, die jahreszeitlichen Rhythmen, Tiere und Pflanzen in ihrem unmittelbaren Lebensraum erleben. Auf diese Weise werden sie für ökologische Zusammenhänge sensibilisiert. "Sie erwartet ein Tagesablauf mit festen Strukturen, aber auch vielen Freiräumen", sagt die Leiterin. Die Brotzeit muss selbst mitgebracht werden, da es im Waldkindergarten kein warmes Essen geben wird. Es gibt auch kein Spielzeug, was die Kreativität der Kinder herausfordern und steigern soll. Vorerst sind die Öffnungszeiten halbtägig von 7.30 bis 14 Uhr geplant, wobei die Eltern den Stundenumfang selbst festlegen können. Ein Informationsabend findet am Mittwoch, 9. März, um 20 Uhr in den Räumlichkeiten des Awo-Mehrgenerationenhauses, Konrad-Adenauer-Straße 15, statt. Anmeldungen für den Waldkindergarten werden von 15. März an in der Awo-Geschäftsstelle entgegengenommen.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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