Volksmusik weitab vom Mainstream:Weltmusik im Thoma-Haus

Volksmusik weitab vom Mainstream: Musikalischer Familienclan: Die Unterbiberger Hofmusik ist in vielen Stilrichtungen zu Hause.

Musikalischer Familienclan: Die Unterbiberger Hofmusik ist in vielen Stilrichtungen zu Hause.

(Foto: Lena Semmelroggen/oh)

Die Unterbiberger Hofmusik tritt beim Benefizkonzert für das Hilfswerk der "Süddeutschen Zeitung" auf

Die Unterbiberger Hofmusik spielt beim Wanas Weltmusikfestival in Kairo und in der deutschen Botschaft in Tunis. Sie tritt in Teheran auf und am Mittwoch, 20. Dezember, um 19.30 Uhr im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau. Denn die Musiker gestalten heuer das Weihnachtskonzert zugunsten des Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung mit ihrem aktuellen Programm "Dahoam und retour". Die Formation um Franz Josef, Irene, Xaver, Ludwig und Franz jr. Himpsl sowie Michael Engl und Florian Mayrhofer zählt zu den "Erfindern" der neuen bayerischen Volksmusik. In mehr als 25 Jahren ist aus dem Familien-Clan mit Gastmusikern aus aller Herren Länder eine Weltmusik-Gruppierung geworden, die aus Überzeugung sämtliche musikalischen Grenzen überschreitet. Verstärkt wird die Stammbesetzung bei vielen Auftritten durch namhafte Solisten, wie beispielsweise die Harfenistin Kathrin Pechlof, den Tuba-Spieler Konrad Sepp, den mehrfachen Grammygewinner, Trompeter Jay Ashby, oder den Jazztrompeter Claudio Roditi.

Die Experimentierfreude scheint den Himpsls und ihren Kollegen gewissermaßen in den Genen zu liegen. Sie singen, spielen Trompete, Flügelhorn, Piccolo-Trompete, Tuba, Akkordeon und sind Meister der Percussion. Jeder Musiker hat eines oder mehrere musikalische Fächer studiert. Auch der Jüngste, Franz jr., besucht ein musisches Gymnasium und spielt seit etlichen Jahren Horn. Doch mit hintersinnigem Humor gibt Franz-Josef Himpsl als Beruf gerne "Realschullehrer für Sport und Musik" an. Das war er tatsächlich einmal. Aber er ist auch studierter Trompeter, hat bei den Münchner Philharmonikern gespielt, sich irgendwann vom Jazz-Virus infizieren lassen und mit der Unterbiberger Hofmusik die traditionelle Volksmusikszene gehörig aufgemischt. Ein musikalischer Freigeist also, der mit seiner Hofmusik immer wieder für Überraschungen sorgt, sich ständig weiter entwickelt und ein Stück weit immer wieder neu erfindet. Das trifft auch auf "Dahoam und retour" zu. Denn bayerisches Musikgut, Jazz und Erfahrungen aus Armenien, Brasilien, dem Balkan, Griechenland, Indien, den USA oder der Türkei verbinden sich zu immer wieder neuen Hörerlebnissen. Schließlich sind die Unterbiberger nicht nur bei offiziellen Anlässen, wie etwa den Botschaftsempfängen zum Tag der deutschen Einheit, begehrte Gäste. Sie treten mit fast noch größerer Hingabe in Schulen, Krankenhäusern oder auf Kulturfestivals auf und haben festgestellt: "Je weiter wir wegfahren, umso einfacher wird es für uns", wie Franz Josef Himpsl der SZ Dachau sagte. Warum? "Wir machen Volksmusik weitab vom Mainstream, bayerische und solche aus den Ländern, in denen wir gerade sind. Wir machen Musik, die auf die Menschen zugeht, egal ob in Bayern oder in Teheran." So sei "Dahoam und retour" entstanden, "ein musikalischer Ritt rund um den Globus, der fest in der bayerischen Tradition verwurzelt ist", sagte Himpsl weiter. So wird es beim Benefizkonzert zugunsten des SZ-Adventskalenders auch Weihnachtliches zu hören geben: "Wir wollen unser Publikum auf hoffentlich friedliche Tage einstimmen."

Beginn des Konzerts ist am Mittwoch, 20. Dezember, um 19.30 Uhr im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau; Einlass von 18.30 Uhr an. Karten zu 20 Euro gibt es in Dachau bei Lotto Zeitschriften Siems GmbH in der Bahnhofstraße 9 sowie in der Mittermayerstraße 14 (Telefon 08131/80746), zudem in der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau und an der Abendkasse. Das Eintrittsgeld geht als Spende an den SZ-Adventskalender für gute Werke.

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