Vier Veranstaltungen in Haimhausen:Das System besser verstehen

Pflegedienst bietet Infoabende über gesetzliche Leistungen an

Der Haimhausener Pflegedienst AVZ Netzwerk Gesundheit GmbH "Ihr Pflegeteam" bietet in diesem Jahr vier öffentliche Vorträge rund um Pflegethemen an. Start ist am Mittwoch, 21. März, um 18.30 Uhr mit einem Vortrag zum Pflegestärkungsgesetz II (PSG II), das Anfang 2017 in Kraft getreten ist und aktuell angepasst wurde (PSG III). Weitere Abende beschäftigen sich mit Themen wie "Gut betreut sein in Betreuungsgruppen" (Dienstag, 17. April) und "Leben mit Demenz - ein Informationsangebot für betroffene Angehörige" (Dienstag, 17. Juli). Für Oktober ist ein vierter Infoabend geplant, an dem aktuelle Trends und Probleme im ambulanten Pflegebereich diskutiert werden sollen. Die Gemeinde Haimhausen stellt für die Informationsabende den Sitzungssaal im Haimhausener Rathaus zur Verfügung.

Aufklärungsarbeit gehört zu den täglichen Aufgaben der ambulanten Pflegedienste. "Wir stellen in Gesprächen mit Pflegepatienten und ihren Angehörigen oft fest, dass überhaupt nicht klar ist, was den Einzelnen an bezahlten Leistungen zusteht oder nicht." Claudia Thanner-Wiesinger leitet den Pflegedienst mit 17 Angestellten seit April 2016. Dabei liegt es ihrer Ansicht nach nicht am Mangel bereitgestellter Informationen. Landratsamt, Verbände oder Krankenkassen stellten Broschüren, Infomaterial oder Erklärfilme im Internet zur Verfügung. "Aber die Menschen, die sich damit auseinandersetzen müssen, leben oft in einer schwierigen Situation. Und dann sollen sie sich auch noch mit einem komplizierten Pflegesystem auseinandersetzen." Das, so Thanner-Wiesinger, überfordere oft und führe zu einer Verwirrung. Der Pflegedienst in Haimhausen will das Pflegesystem verständlich darstellen. "Wir möchten mit unserer Informationsreihe aktiv dazu beitragen, dass die Menschen in unserer Region das Pflege- und Gesundheitssystem besser verstehen lernen." Die Notwendigkeit, die Bevölkerung mit den Finessen des Gesundheits- und Pflegesystems vertraut zu machen, steigt. Aufgrund der demographischen Entwicklung der deutschen Gesellschaft wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 von fast 2,9 Millionen (2015) auf 3,6 Millionen Personen ansteigen. Bundesweit kommen aktuell nur 27 Prozent der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen unter. Zwei Drittel werden mit und ohne Hilfe durch ambulante Pflegedienste zuhause versorgt. Das gilt auch für den Landkreis Dachau. Doch die Bereitschaft dazu geht deutlich zurück. Der Grund ist mangelnde finanzielle Unterstützung. "Und genau da wollen wir mit unseren Informationsabenden einhaken. Wir wollen, dass die Patienten und ihre Angehörigen genau wissen, was möglich ist", kommentiert Claudia Thanner-Wiesinger die Initiative.

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