Viele Projekte im Auge:Der Schatzsucher

Verein Dachauer Moos

Robert Rossa hat viel Erfahrung mit Naturschutzprojekten in Nieder- und Oberbayern.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Robert Rossa, neuer Geschäftsführer des Vereins Dachauer Moos, will die Menschen für die Schönheit der Natur begeistern

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Stabwechsel beim Verein Dachauer Moos: Als neuer Geschäftsführer übernimmt Robert Rossa jetzt die Leitung der interkommunalen Organisation, die sich seit vielen Jahren erfolgreich für Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung im Gebiet von Haimhausen bis Bergkirchen und von Hebertshausen bis in den Landkreis München einsetzt. Die bisherige Leiterin Sabine Schöttl wechselt in die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Dachau, wo sie schon bisher parallel zur Geschäftsleitung in Teilzeit tätig war.

Der Rheinländer Rossa sei ein "Glücksfall" für den Verein, sagt Haimhausens Bürgermeister und Vereinsvorsitzender Peter Felbermeier (CSU). Denn der studierte Agraringenieur, der bereits seit 20 Jahren in Projekten für den Natur- und Artenschutz arbeitet, ist mit dem Dachauer Moos und dem Verein bestens vertraut. So leitet er seit 2013 das wichtige Biodiversitätsprojekt "Neues Leben im Dachauer Moos". Aktuell steht auf der Agenda ganz oben der Aufbau einer zweiten Umweltstation in Kaltmühle bei Hebertshausen. Gerade in der wachsenden Metropolregion München nimmt die Bedeutung von Naturschutz und Umweltbildung zu, werden Anforderungen und Vorhaben im Verein Dachauer Moos immer mehr. Der Verein, in dem neun Kommunen und zwei Landkreise zusammenarbeiten, entschied daher, die Geschäftsführung nun zur Vollzeitstelle auszubauen, damit der Neue sich intensiv um die vielfältigen Aufgaben kümmern kann. Dazu zählt auch der Ausbau der stark nachgefragten Umweltbildung, denn die bewährte Station am Gut Obergrashof kann die Anfragen der Schulen kaum noch bewältigen. Termine seien meist ein Jahr im Voraus ausgebucht, so Rossa. In Kaltmühle wird deshalb nun ein zweiter Standort aufgebaut. Die Lage der geplanten Station direkt am Kalterbach und in den Amperauen biete die Chance, das Themenspektrum zu erweitern. Geht es am Obergrashof viel um die Landwirtschaft, werden in Kaltmühle Gewässer im Mittelpunkt stehen. "Das detaillierte Programm wird gerade erarbeitet", so Rossa.

Weitere Vorhaben stehen an: Der Verein tritt als wichtiger Kooperationspartner in der Zusammenarbeit zwischen München und der Region auf, etwa im Pilotprojekt zur gemeinsamen Freiraumentwicklung Los-dama und beim Wegekonzept für den Münchner Grüngürtel. Auch das betreute Gebiet soll größer werden, denn das Dachauer Moos "hört an den Landkreisgrenzen nicht auf", erklärt Felbermeier. Gröbenzell ist gerade neu dazugekommen, auch Olching mit dem Graßlfinger Moos wäre ein willkommener Partner. "Und wir denken weiter Richtung Augsburg."

Als Geschäftsführer wird der 54-jährige Robert Rossa seine Erfahrung bei verschiedensten Projekten in Nieder- und Oberbayern einbringen. Gerade als Agraringenieur kenne er die Sorgen der Landwirte bezüglich des Naturschutzes. Rossa spreche zwar nicht Bairisch, meinte augenzwinkernd Vereinsvorstand Felbermeier, "aber doch die richtige Sprache, die die Leute verstehen". Wie das auch sein erfolgreiches Biodiversitätsprojekt zeigt, für das gemeinsam mit Grundeigentümern und Naturschutzbehörden weitläufige Uferbereiche optimiert und Lebensräume geschaffen wurden für vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere.

Welche Schätze direkt vor der Haustüre sich in der Natur verbergen, zeigt ein von Rossa initiierter Fotowettbewerb, dessen Ergebnisse in der Wanderausstellung "moosArtig" gezeigt werden. Rossa will die Bürger für die Schönheit der Natur sensibilisieren.

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