Vernissage:Georg Baselitz und hohe Erwartungen

Zur Eröffnung einer Ausstellung seiner Druckgrafiken kommt Georg Baselitz nach Dachau. Karl-Heinz Hempel von der Dachauer Volksbank-Raiffeisenbank fordert häufiger solche herausragenden Kulturereignisse

Die Vernissage der Georg-Baselitz-Ausstellung am Mittwochabend im Dachauer Schloss ist in eine klare und unmissverständlich formulierte kulturpolitische Aufforderung gemündet. Karl-Heinz Hempel, Vorstandsmitglied der Dachauer Volksbank-Raiffeisenbank, sprach direkt Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) und Landrat Stefan Löwl (CSU) an. Er erwarte, dass solche Ereignisse künftig von Stadt und Landkreis "in ähnlicher Qualität initiiert" werden. Die Ausstellung mit Druckgrafiken von Baselitz, der bei der Vernissage anwesend war, hatte die Volksbank organisiert und maßgeblich finanziert. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren präsentierte sie einen internationalen Künstler im Schloss. Zuerst Rudi Tröger, der im Landkreis lebt, und jetzt Georg Baselitz. Seit 2011 legt das regionale Geldinstitut die Reihe "Kunst und Bank" auf, in der sich auch wichtigen regionalen Künstlern ein Forum einschließlich eines Katalogs bietet. Mit seiner dezidiert kulturpolitischen Äußerung griff Vorstandsmitglied Karl-Heinz Hempel eine Debatte in Dachau auf, die sich um die Frage dreht, ob solche herausragenden Ausstellungen solitäre Ereignisse darstellten oder tatsächlich Kontinuität versprächen. Hempel forderte letzteres. Anwesend waren so viele Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Sozialem und Politik, dass die Reden auf einen Fernsehapparat in einen weiteren Raum übertragen werden mussten.

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