Verkehr:Endstation Baustelle

die vier von der Baustelle

Sie koordinieren die Bauarbeiten: Holger Koschade, Sebastian Müller, Luca Colella und Ergun Dost (von links).

(Foto: Otto Felkel)

Viele Autofahrer ignorieren die Umleitungen um Haimhausen und suchen sich Schleichwege durch Wohngebiete

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Die Situation an der gesperrten Kreuzung an der Alleestraße in Haimhausen (Staatsstraße 2339) ist auch an diesem Donnerstagmorgen nicht anders als an den vergangenen Tagen. Obwohl etliche Schilder rund um Haimhausen und in Ampermoching die Autofahrer auf die Sperrung hinweisen, gibt es immer noch jede Menge Ungläubiger, die die Umleitungsschilder "einfach ignorieren", wie Ergun Dost vom gleichnamigen Haimhausener Ingenieurbüro sagt. Die Folge: Die Autofahrer suchen Ausweichrouten durch Seitenstraßen der Wohngebiete. "Und das wiederum", so Dost bei einem Pressetermin an der Baustelle, "verursacht dann natürlich jede Menge Ärger mit den Anliegern, die uns beschimpfen." Diese Beobachtung teilt auch der geschäftsleitende Beamte der Gemeinde Haimhausen, Otto Felkel: "Die Leute verlassen sich einfach blind auf ihr Navi und stellen dann erstaunt fest, dass es nicht mehr weiter geht, wenn sie an der Baustelle stehen." Noch bis zum 11. September werden die Arbeiten im Kreuzungsbereich der Alleestraße und Schlosszufahrt andauern, erklärt Sebastian Müller vom Staatlichen Bauamt Freising, das die Bauaufsicht darüber hat. Mit Schulbeginn am 12. September soll der Kreuzungsbereich wieder in beiden Richtungen - Haimhausen und Ottershausen - für den Verkehr frei sein.

Die Alleestraße ist eigentlich eine Staatsstraße (St 2339). Die Straße, einst Haimhausens Prachtallee mit alten Linden, wird derzeit bis zum Kramer Kreuz komplett saniert und an den Seiten neu bepflanzt. Laut Dost liegen die Arbeiten "voll im Zeitplan", obwohl an der Baustelle technisch aufwendige Leitungen für Strom, Wasser, Gas und Telefon verlegt werden mussten. Insgesamt seien bis jetzt in der Alleestraße etwa 1200 Meter Leitungen verlegt worden, 600 Meter davon sind Versorgungsleitungen. Dazu komme, dass der Boden wegen des schlechten Untergrunds bis zu einer Tiefe von 1,50 Metern ausgetauscht werden musste.

Wenn die Bauarbeiten an der Alleestraße beendet sind, wird die Staatsstraße nicht nur über einen lärmarmen Dünnschichtbelag verfügen, sondern auch an beiden Seiten im Abstand von etwa zwölf Metern wieder mit 140 Linden bepflanzt sein. Die neuen Bäume werden etwa fünf Meter hoch sein und einen durchschnittlichen Stammumfang von 20 bis 25 Zentimeter haben. Wann mit dem Anpflanzen der Bäume begonnen wird, stehe derzeit allerdings noch nicht fest, sagt Sebastian Müller vom Staatlichen Bauamt Freising. "Das hängt auch vom Wetter ab." Verändern wird sich auch die Breite der Straße. War die alte Alleestraße ursprünglich 5,50 Meter breit, wird die sanierte Fahrbahn eine Breite von 6,50 Metern haben. Um die Bäume vor zu vielen Abgasen zu schützen, wird auf dem Teilstück bis zum Kramer Kreuz künftig Tempo 50 als Höchstgeschwindigkeit gelten. Umstellen müssen sich auch die Besucher des Eiscafes Celino. Im Zuge der Bauarbeiten werden die etwa 20 bis 30 wilden Parkplätze entlang der Alleestraße verschwinden.

Etwa 7000 Fahrzeuge passieren die Straße täglich. 350 davon gehören zum Schwerverkehr. "Der Anteil steigt", sagt Geschäftsleiter Felkel. Nicht viel weniger Fahrzeuge frequentieren täglich auch die Hauptstraße in Richtung Amperpettenbach/Dachau beziehungsweise in Richtung Bundesstraße 13 nach Fahrenzhausen oder Unterschleißheim. Hier wurden bei Verkehrszählungen täglich 6300 Fahrzeuge ermittelt. Während des Umbaus ist eine Umleitung über Ampermoching, Lotzbach und Fahrenzhausen zur B 13 ausgeschildert.

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