Verein "Musik erleben in Dachau":Pädagogische Leidenschaft

20 Jahre Musik erleben

Hans Blume und seine Kleine Harmoniemusik beim Jubiläumskonzert für den Verein "Musik erleben" in Dachau.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Vor 20 Jahren gründete Hans Blume den Verein "Musik erleben in Dachau". Jetzt wünscht er sich ein Zentrum in Stadt und Landkreis

Von SONJA SIEGMUND, Dachau

Unter den zahlreichen musikalischen Gruppierungen in der Kreisstadt zählt der Verein Musik erleben in Dachau wohl zu den aktivsten und vielseitigsten. Die Schwerpunkte der Vereinsarbeit liegen vor allem auf der Förderung von Musikunterricht für Jung und Alt, auf Konzerten von Schülern bis hin zu Senioren mit vielfältigen Themen sowie in Projekten für junge Dachauer Künstler und Musiker. Einen Querschnitt zeigten die Vereinsmitglieder mit einem Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen.

Im Jahr 1997 hatte der Soloklarinettist und Pädagoge Hans Blume einen Verein mit dem Titel "zur Förderung der musikalischen Ausbildung". Daraus ist vor sechs Jahren die Organisation Musik erleben hervorgegangen. Die Umbenennung sollte deutlich machen, dass nicht nur die musische Erziehung Kernpunkt der Vereinsarbeit ist, vielmehr auch die Organisation von Konzerten und das Ensemblespiel. Von Anfang an trafen sich in diesem Verein Musiklehrer, Musiker, Schüler, Eltern und andere Musikinteressierte aus Stadt und Landkreis. Auch unter neuem Namen bieten Vereinsmitglieder wieder professionellen Musikunterricht an oder Korrepetitionen bei Vorspielen. Begabte Schüler werden besonders gefördert und teure Instrumente verliehen. Darüber hinaus haben sich im Laufe von 20 Jahren Konzertreihen wie "Swing im Café", Open-Air-Veranstaltungen mit Blumes klassischer Harmoniemusik sowie Sommerserenaden des Erchana-Orchesters unter Leitung von Gudrun Huber fest im Jahresprogramm des Dachauer Kulturlebens etabliert.

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) lobte den Jubiläumsverein als einen "nicht wegzudenkenden Eckpfeiler des Musikausbildungs- und Veranstaltungsangebots in unserer Stadt". Dank privater Musikschulen, der Stadt- und Knabenkapelle bis zu Verein Musik erleben könne jedes Kind und jeder Jugendlicher in der musikalischen Früherziehung eine hervorragende und moderne Musikausbildung erhalten. Hartmann dankte dem Vorsitzendem Hans Blume und dessen Stellvertreterin Gudrun Huber für deren unermüdliches ehrenamtliches Engagement. Musikunterricht zu organisieren, Ensembles aufzubauen und Konzerte zu veranstalten bedeute "harte Arbeit, großen Idealismus und viel Liebe zur Musik".

Die stellvertretende Landrätin Marianne Klaffki (SPD) lobte die Verantwortlichen ebenfalls für ihre Kraft, die sie in die Förderung der musikalischen Ausbildung steckten. In ihrem Grußwort bedankte sich Klaffki im Namen der Jugendlichen, die eine Chance erhalten, sich einmal präsentieren zu können und den Zusammenhalt in einem Orchester erleben. Sie wünschte dem Jubiläumsverein weiterhin viel Freude am Musizieren, ein aufmerksames Publikum und reichlich Applaus. Hans Blume legte einen Finger dezent in die Wunde der Förderung der musikalischen Erziehung, indem er Folgendes vorschlug: Als Zukunftsvision für die nächsten Jahrzehnte sollte ein Haus der Musik im Landkreis oder in der Kreisstadt entstehen, denn "unsere Unterrichtsmöglichkeiten platzen bald aus allen Nähten".

Zwischen den Festreden erfreuten Solisten und Ensemblemitglieder das Publikum mit einem bunten Reigen aus klassischen Werken und populären Musikstücken. Mit der Ouvertüre aus Mozarts Zauberflöte eröffnete Blumes Kleine Harmoniemusik (Klarinetten, Hörner, Fagott, Kontrabass) das musikalische Programm. Als Freude für Opernfreunde jeden Alters erwiesen sich die Arien des Papageno und der Königin der Nacht. Viel Applaus erntete auch das Tochter-Mutter-Duo, Geigerin Susanna und Pianistin Petra Morper, die für das Jubiläumskonzert den ersten Satz aus Beethovens Sonate für Violine und Klavier G-Dur op. 30/3 einstudiert hatten. Im zweiten Konzertteil nahmen Elisabeth Einsiedler (Geige) und Petra Morper (Klavier) die Gäste mit zwei Tangostücken auf eine Reise nach Argentinien. Nicht weniger perfekt gestaltete sich das Zusammenspiel mit Akkordeon (Heike Storm), Klavier (Ina Lipp), Klarinette (Hans Blume) und dem Kontrabassisten Tom Peschel, die mit zwei Valse Musette ihr Debüt gaben. Ein Höhepunkt des Konzerts war der Auftritt des Erchana-Orchesters, das sich seit kurzem unter Vorsitz von Heinrich Böhmer selbständig organisiert. Für das Jubiläumskonzert hat Dirigentin und Leiterin Gudrun Huber eine bunte Mischung aus der Unterhaltungsmusik gewählt.

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