Umweltwoche:Flaschen statt Dosen

Sortieren, trennen, recyceln: Die fünfte Schönbrunner Umweltwoche beschäftigt sich mit dem Thema Müll.

Ariane Attrodt

Pro Jahr produziert jeder Deutsche laut Statistischem Bundesamt etwa 450 Kilogramm Müll. Grund genug, sich mehr Gedanken über das Thema Abfall zu machen, vor allem, wie man ihn richtig trennt und entsorgt. Bei der fünften Umweltwoche im Franziskuswerk Schönbrunn lautet das Motto deshalb dieses Jahr "Alles Müll oder was?". An vier Tagen lernen die Teilnehmer alles rund um das Thema Abfall. Am Mittwoch startete die Veranstaltung, die bis Samstag, 1. September, läuft. Geleitet wird die Umweltwoche von Riccarda Schamberger und Maria Anna Braunschmidt. Das Projekt ist integrativ angelegt, es können also Menschen mit und ohne Behinderung teilnehmen.

Umweltwoche: Bei der fünften Umweltwoche des Schönbrunner Franziskuswerkes lernen die Teilnehmer auch, wie man Müll richtig trennt.

Bei der fünften Umweltwoche des Schönbrunner Franziskuswerkes lernen die Teilnehmer auch, wie man Müll richtig trennt.

(Foto: Toni Heigl)

In der Mitte des Mehrzweckraums im Haus St. Johannes im Franziskuswerk liegt eine ganze Menge Müll herum. Und der hat auch seinen Sinn. Die Teilnehmer sollen heute am ersten Tag der Umweltwoche darüber diskutieren, was Müll eigentlich ist, wo er herkommt und wie man ihn entsorgt. Sogar das Maskottchen der Umweltwoche, "Il Schrotto", besteht aus einer alten Blechdose, Kronkorken und Joghurtbechern. In einem kurzen Film wird gezeigt, wie Mülldeponien aufgebaut sind und wie jeder Einzelne Müll einsparen kann. Statt zum Beispiel Limonade in Dosen zu kaufen, sollte man auf Glasflaschen umsteigen. Bei einer Dose Limo täglich kommen im Jahr logischerweise 356 Dosen zusammen, Glasflaschen wären es gerade einmal 172. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass jede dieser Flaschen bis zu 30 Mal benutzt werden kann, sind es am Ende sogar nur sechs Flaschen.

Bei der Diskussion reden die Teilnehmer darüber, welcher Müll gefährlich ist und ob man den Abfall, der im Mehrzweckraum auf dem Boden liegt, nicht doch noch gebrauchen könnte. Dabei kommen sie auf unterschiedlichste Verwendungsmöglichkeiten. Einig sind sich hingegen alle bei der Frage "Ist Müll etwas Gutes?" Ein einstimmiges "Nein!" kommt aus den Reihen der Teilnehmer. Im Anschluss macht sich die Gruppe auf zum Schönbrunner Wertstoffhof. Dort erklärt Antje Burger von der Abfallberatung Dachau, wie die verschiedenen Wertstoffe richtig entsorgt werden und auch, zu was sie recycelt werden. "Aus alten Joghurtbechern werden beispielsweise Kleiderbügel gemacht", erklärt Burger.

Zum Abschluss des ersten Tages der Umweltwoche dürfen die Teilnehmer selbst aktiv werden: Beim Wettsortieren müssen sie verschiedene Wertstoffe wie Plastikflaschen, Blechbüchsen oder Zeitungen in den richtigen Karton einsortierten. Dabei können die Teilnehmer ihr frisch erworbenes Wissen gleich in die Tat umsetzen. Drei Teams werden gebildet, die jeweils eine Tüte mit demselben Abfall erhalten. Je ein Spieler aus dem Team schnappt sich ein Stück Müll daraus und legt ihn in den passenden Karton. Wenn er fertig ist, ist der nächste dran - ein Staffellauf mit Abfall. Wer zuerst fertig, ist, gewinnt. Preise gibt es aber für alle Teilnehmer: eine kleine Plastikmülltonne und ein Heft zum Thema Müll. Das Gewinnerteam darf sich außerdem über einen Stoffbeutel, ein Kartenspiel und Stifte freuen. Am Ende der Veranstaltung haben alle Teilnehmer viel gelernt - und können sich auf die anderen Veranstaltungen an den kommenden Tagen freuen.

Für die kommenden Veranstaltungen können sich Interessierte noch bei Riccarda Schamberger unter Telefon 08139/8003510 anmelden.

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