TSV Eintracht Karlsfeld:Zeiten der Zäsur

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Umbruch im größten Sportverein des Landkreises: TSV-Präsident Toni Cremers und sein Vize Gerd Brenneisen kündigen ihrem Rücktritt an.

Christine Heumann

- Die Karlsfelder Eintracht steht vor einer Zäsur. Präsident Toni Cremers hat auf der Jahreshauptversammlung des größten Sportvereins im Landkreis angekündigt, sich in zwei Jahren definitiv aus der Führungsriege zurückzuziehen. "Ich habe das 70. Lebensjahr vollendet, es wird Zeit, den Verein in neue Hände zu geben", sagte Cremers. "Im nächsten Jahr müssen wir den kennen, der einsteigt." Auch sein Vize Gerd Brenneisen stellte sich zwar noch einmal zur Wahl, allerdings "nur auf begrenzte Zeit". Einzig Udo Hattwig, der zweite Vizepräsident, erklärte seine Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit, sofern er in einem neuen Präsidium noch gebraucht werde. Am vergangenen Freitagabend wurden alle drei jedoch noch einmal wiedergewählt - einstimmig.

Die personellen Veränderungen bei der Eintracht gehen aber noch weiter, denn auch die Senioren des Vereins müssen sich nach einer neuen Leitung umsehen. Hannelore Elias und ihr Mann Wolfgang machen zwar in den nächsten zwei Jahren noch mit, doch auch die beiden kündigten zum Ende der aktuellen Amtszeit ihren Rücktritt an. Jugendleiter Rolf Friedrichsen stellte seinen Posten schon am Freitag zur Verfügung, denn er war in der glücklichen Lage, einen Nachfolger gefunden zu haben. Die 74 Wahlberechtigten installierten Andreas Hartwich, den bisherigen Protokollführer. Sein Amt bekleidet künftig Karin Köberle.

Breiten Raum nahmen in Cremers Geschäftsbericht die positiven Erfahrungen mit der vereinseigenen Fotovoltaikanlage ein. Im ersten Jahr seit Inbetriebnahme habe der Verein eine Einspeisevergütung von gut 61 000 Euro erhalten. Abzüglich von Zins, Tilgung, laufenden Kosten und einer kleinen Nachrüstung habe sich ein Überschuss von 19 000 Euro ergeben. Ein kommerzieller Anbieter hatte der Eintracht einst jährlich nur 2300 Euro in Aussicht gestellt. "Das Risiko, die Anlage selbst zu erstellen, hat sich also gelohnt", sagte Cremers, selbst wenn man noch 20 Jahre das Darlehen von gut 400 000 Euro zurückzahlen müsse. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen des Hauptvereins 2011 auf 601 840 Euro, die Ausgaben auf 591 534 Euro, das ergab einen Überschuss von rund 10 000 Euro. Mit ihren 14 Abteilungen hat die Eintracht im vergangenen Jahr 984 115 Euro eingenommen und 1 002.934 Euro ausgegeben. Das bedeutet ein Minus von rund 18 000 Euro. Von ihren einst 1,1 Millionen Euro Verbindlichkeiten hat die Eintracht bis zum Jahresende 2011 mehr als 600 000 Euro zurückbezahlt.

Die Mitgliederzahl des Sportvereins mit 4136 blieb im Vergleich zu den zwei Vorjahren stabil. Allerdings, so berichtete der Präsident, stelle die hohe Fluktuation von 500 Ein- und Austritten pro Jahr das Team um Eintracht-Geschäftsführer Roland Lorber vor einen erheblichen Arbeitsaufwand (weiterer Bericht folgt).

© SZ vom 06.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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