Trotz mancher Einwände:Ein Bauwagen in Schwabhausen

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Gemeinderat bewilligt die Bitte Jugendlicher um einen Treffpunkt

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Die Jugendlichen in Schwabhausen werden sich freuen: Die Mehrheit des Gemeinderats hat für einen Bauwagen unterhalb des Pfarrhofs an der Arnbacher Straße gestimmt. 17 der 21 Gemeinderäte zeigten in der letzten Sitzung vor den Weihnachtsfeiertagen Verständnis für den Wunsch einiger Jugendlicher, sich künftig in einem Bauwagen am "Krautgarten" südlich des Pfarrhauses treffen zu können. Bürgermeister Josef Baumgartner (Freie Wähler) hat so wie die meisten der Gemeinderäte keine Probleme mit dem gewünschten Standort am Ortsrand, den die Eltern der Jugendlichen von der Gemeinde gepachtet haben. Er sehe die Standortfrage "relativ leidenschaftslos", erklärte Baumgartner. Nicht alle Räte aber teilten seine Ansicht. Franz Frahammer (CSU) sprach von Befürchtungen, vom Jugendtreff an dieser Stelle könnte eine Lärmbelästigung für die Anwohner eines nahen Wohngebiets ausgehen. Josef Baumgartner verwies darauf, dass der Standort ohnehin vom Landratsamt geprüft werde. Wegen dessen Lage im Außenbereich käme nur eine Duldung in Frage, die das Landratsamt aussprechen müsse.

Bedenken äußerte auch Frahammers Fraktionskollege Florian Scherf. Er hält einen Bauwagentreff pro Gemeinde für ausreichend und verwies darauf, dass es ähnliche Treffpunkte in Schwabhausen bereits gebe. "Was machen wir bei der nächsten Anfrage?" , fragte er. Tatsächlich habe das Landratsamt früher einen ähnlichen Standpunkt vertreten, erklärte Baumgartner. Heute sehe man die Dinge dort allerdings etwas lockerer. Die Gruppe der Jugendlichen, die sich am "Krautgarten" treffen wolle, sei bekannt und ihre Mitglieder seien außerdem jünger als diejenigen Jugendlichen, die etwa im Bauwagen an der Kläranlage zusammenkommen. Noch keine Entscheidung hat der Gemeinderat über einen Antrag des Oberrother Burschenvereins getroffen, für den sich besonders Gemeinderat Thomas Böswirth (CSU) einsetzt. Der Burschenverein wird durch den geplanten Abriss des ehemaligen Wasserhauses an der Kreisstraße seinen Treffpunkt verlieren und möchte am entgegengesetzten Ortsrand hinter den Parkplätzen der Oberrother Stockschützen auf Gemeindegrund ein "Burschenhaus" errichten - weitgehend in Eigenleistung, aber mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde und langjähriger Nutzungsgarantie. Baumgartner verwies darauf, dass der Bau eines festen "Burschenhauses" im Außenbereich wohl kaum genehmigungsfähig sei. Das Landratsamt könne auch hier allenfalls die Duldung eines Bauwagens aussprechen.

Einstimmig wurde entschieden, den Antrag des Burschenvereins lediglich "zur Kenntnis zu nehmen" und vor einer Beschlussfassung abzuklären, wie die Wünsche der Jugendlichen konkret aussehen. Ein festes Gebäude könne nur im Innenbereich genehmigt werden. Um die finanziellen und baurechtlichen Auswirkungen prüfen zu können, müsse eine korrekte Darstellung des geplanten Vorhabens eingereicht werden.

© SZ vom 22.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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