Theaterprojekt:Über das Sterben

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Don’t forget to die: Fünf Menschen zwischen 73 und 93 Jahren erzählen sehr persönlich von ihren Ängsten und Hoffnungen. (Foto: Lothar Reichel)

Wiederaufnahme des Stückes "Don't forget to die" von Karen Breece in den Münchner Kammerspielen

Von Stephanie Noll, Dachau/München

Sich mit dem eigenen Tod auseinandersetzen - das macht niemand wirklich gerne, weder jung noch alt. Trotzdem ist er etwas Unvermeidliches, das uns allen früher oder später widerfährt. Bevor sich das Leben dem Ende zuneigt, tauchen dann oft einige Fragen auf: Was kann ich tun, um Ungelöstes in meinem Lebensumfeld zu klären? Wie gehe ich mit leidvollen Erfahrungen um? Was kommt danach?

Mit solchen und anderen Gedanken beschäftigt sich die Dachauer Regisseurin Karen Breece in ihrem Theaterstück "Don't forget to die - ein Theaterprojekt über das Sterben". Das Stück ist am Samstag, 24. Februar, und am Montag, 26. Februar, um jeweils 19 Uhr in der Spielhalle/Kammer 2 der Münchner Kammerspiele zu sehen. Die Uraufführung von "Don't forget to die" lief bereits Anfang 2017 und war so erfolgreich, dass das Stück nun wiederaufgenommen wird. Breece lässt darin alte Menschen zum Thema Sterben zu Wort kommen. Über ein Jahr hinweg hat sie sich mit den Beteiligten über alle Aspekte der Endlichkeit unterhalten und daraus einen ergreifenden Text entwickelt, den sie auf der Theaterbühne inszeniert.

Das macht sie aber nicht alleine, sondern gemeinsam mit fünf Menschen zwischen 73 und 93 Jahren, die sich dafür mit ihrem eigenen Tod auseinandersetzen. Dabei wird es sehr persönlich, wenn die Akteure über ihre ganz eigenen Ängste, Wünsche und Hoffnungen sprechen. Das Theaterstück ist eine Mischung aus Performance, Schauspiel und biografischer Erzählung, mit dem Ziel, sowohl die tragischen als auch komischen Perspektiven des Sterbens für das Publikum erfahrbar zu machen.

Die Biografien der fünf Akteure stellen sich sehr unterschiedlich dar. Während etwa Livia Hofmann-Buoni als Konzertpianistin die halbe Welt bereiste, hat Rosemarie Leidenfrost als Kranken- und Säuglingsschwester in Bethel bei Bielefeld gearbeitet. Sie ist außerdem noch als ehrenamtliche Altenpflegerin in Schwabing tätig, wo sie auch unmittelbar mit den Stufen des Alterns und dem Sterben der Bewohner konfrontiert wird. Trotzdem sieht sie ihr Engagement vor allem als Bereicherung.

Christof Ranke war als Diplomingenieur tätig und vertritt folgende Ansicht: "Ich glaube nicht an ein Weiterleben nach dem Tod; ich glaube eher, dass wir in unseren Nachkommen weiterleben. Wir sind Glieder einer langen Kette." Auch für Uta Maaß hat vor allem das Thema Nachkommen eine große Bedeutung. Als Großmutter von zwei Enkeltöchtern ist es ihr wichtig die beiden noch so lange wie möglich auf deren Weg begleiten zu können.

Vor dem Tod sind wir alle gleich. Wie unterschiedlich man aber damit umgehen kann und welche verschiedenen Bedenken und Vorstellungen mit dem Sterben verknüpft werden, möchte dieses Theaterprojekt auf anschauliche Weise näherbringen. Tickets dafür gibt es zum regulären Preis von 22 Euro und zum ermäßigten Preis von sechs Euro an der Kasse der Münchner Kammerspiele. Förderung erhält das Projekt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und vom Bezirk Oberbayern.

© SZ vom 21.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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