Sulzemoos:Sonnenstrom für 2500 Haushalte

Sulzemoos setzt auf die Kraft der Sonne: Der Gemeinderat billigt zwei neue Photovoltaik-Anlagen an der Autobahn. Dabei geht es nicht nur um Stromerzeugung.

Renate Zauscher

Sulzemoos setzt auf Sonne: Zu mehreren bereits vorhandenen Freiflächenanlagen für die Sonnenstromgewinnung im Gemeindebereich kommen jetzt zwei weitere Flächen von jeweils drei Hektar dazu, auf denen Solarstrom erzeugt werden soll. Das hat der Sulzemooser Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Sulzemoos: Zu mehreren bereits vorhandenen Freiflächenanlagen für die Sonnenstromgewinnung in Sulzemoos kommen jetzt zwei weitere Flächen von jeweils drei Hektar dazu.

Zu mehreren bereits vorhandenen Freiflächenanlagen für die Sonnenstromgewinnung in Sulzemoos kommen jetzt zwei weitere Flächen von jeweils drei Hektar dazu.

(Foto: DAH)

Die mit den beiden geplanten Anlagen erzeugte Strommenge wird - grob gerechnet - dem Jahresverbrauch von rund 2500 Haushalten entsprechen. Vor allem aber liefert die Sonne wertvollen und deshalb teuren Spitzenstrom, dessen Gewinnung langfristig die Stromkosten senken soll. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Sitzung mit den beiden Photovoltaik-Vorhaben. Er sprach sich einstimmig für die Änderung des Flächennutzungsplans aus und stimmte der vom Landschaftsarchitekten Hans Brugger aus Aichach vorgelegten Bebauungsplanung im wesentlichen zu.

Die Flächen zur Sonnenstromgewinnung befinden sich in dem 110 Meter tiefen, nicht bebaubaren Korridor entlang der Autobahn. Für Anlagen entlang von Bahnlinien oder Autobahnen gelten trotz tiefer Einschnitte bei der Solarstromförderung nach wie vor die gesetzlichen Regelungen zur Förderung erneuerbarer Energien. Im Bereich von Sulzemoos baut das Unternehmen Phoenix Solar die Anlage in eigener Regie. Südwestlich von Wiedenzhausen wird das Projekt von fünf Grundeigentümern in Zusammenarbeit mit einem Projektentwickler gemeinschaftlich realisiert.

Proteste der Anwohner

Auch die Gemeinde hat hier eine kleine Fläche, die sie mit einbringt. In diesem Bereich ist zusätzlich zum Bau der Photovoltaikanlage die Errichtung eines Sicht- und Lärmschutzwalles geplant. "Es geht hier nicht nur um die Erzeugung von CO2-neutralem Strom sondern auch um eine Verbesserung des Lärmschutzes für Wiedenzhausen", sagt Hans Brugger. Der neue, zirka 350 Meter lange Wall entlang der A 8 wird eine Fortführung des Dammes darstellen, der beim sechsspurigen Ausbau der Autobahn errichtet wurde.

In der Diskussion des Gemeinderats wurde vor allem über die Höhe des Lärmschutzwalles gesprochen. Bürgermeister Gerhard Hainzinger (CSU) plädierte ebenso wie verschiedene Räte für eine Mindesthöhe zwischen drei und vier Metern. Planer Hans Brugger erklärte dazu, dass dafür ein steilerer Aufbau des Walls und somit gut schüttbares Material nötig sei.

Ursprünglich war vorgesehen, auch auf der Südseite der A 8 im Korridor entlang der Autobahn eine Photovoltaikanlage zu errichten. Hier protestierten allerdings zahlreiche Bewohner von Ziegelstadel per Unterschriftsliste. Die Freiflächenanlage südlich der A 8 war als Vorzeigeprojekt von Phoenix Solar gedacht gewesen: Man habe sich mittlerweile darauf geeinigt, die Maßnahme zurückzustellen, sagt Hainzinger.

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